Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

Karlstadt: Karlstadter Wirt: Am Samstag war die Corona-Ampel noch grün

Karlstadt

Karlstadter Wirt: Am Samstag war die Corona-Ampel noch grün

    • |
    • |
    Das "Karschter Eck" in Karlstadt. Hier hat die Polizei wegen zu geringer Abstände unter den Gästen eingegriffen.
    Das "Karschter Eck" in Karlstadt. Hier hat die Polizei wegen zu geringer Abstände unter den Gästen eingegriffen. Foto: Karlheinz Haase

    Zwölf Kommentare und mehr als 200 "Gefällt-mir-Zustimmungen" hat der Bericht über "Zahlreiche Corona-Verstöße in Karlstadter Gaststätte" bis zum Montagmittag im Internet erfahren. Nur ein Kommentator stellt sich hinter den Wirt: "Infektionsschutz ja, aber hier scheint man eine neue Geld-Kuh gefunden zu haben, die man melken kann." Alle anderen unterstützen das Vorgehen der Polizei.

    Diese hatte berichtet, dass sich im Inneren der Gaststätte mehr als 50 Gäste aufgehalten hätten, wobei die Mindestabstände nicht eingehalten worden seien. Kommentator "minnimouse" erhielt sogar 52 "Gefällt-mir" für unter anderem die Aussage: "Wegen solchen Ignoranten riskiere ich meine Gesundheit? Ein solcher Egoismus ist unglaublich."

    Gastwirt Rainer Keller macht keinen Hehl daraus, dass es um sein "Karschter Eck" geht: "Das wissen sowieso schon alle." Nicht zuletzt hatte Kommentator "BuergerKar" gefragt: "Warum nennt man hier nicht Roß und Reiter? ECKt man damit an?"

    Ampel erst am Sonntag gelb

    Keller sagt, am Samstag sei die "Corona-Ampel" für Karlstadt noch grün gewesen. Das bestätigt Holger Steiger, Pressesprecher des Landratsamts. Erst am Sonntag habe das Landratsamt die Pressemeldung herausgegeben, dass der Landkreis auf "Gelb" gesprungen sei. Da wurde in Main-Spessart die Inzidenz von 35 erstmals übersprungen. Steiger: "Und offiziell gelten die geänderten Regeln erst am Folgetag." Das wäre dann der Montag.

    Somit hätten am Samstag auf jeden Fall noch dieselben Regeln gegolten wie die ganze Zeit vorher, nämlich zwei Haushalte oder eine Gruppe von zehn Personen an einem Tisch. Diese Regel habe auch sie den Wirten so weitergegeben, sagt Susi Keller, die Geschäftsführerin der Karlstadter Stadtmarketing GmbH Karlstadt. Letztlich sei aber jeder Wirt natürlich selbst für sein Lokal verantwortlich.

    Hygieneregeln nicht gefunden

    Die Polizei hatte in ihrem Bericht bemängelt, in der Gaststätte seien "die geltenden Mindestabstandsbestimmungen in keinster Weise eingehalten" worden. Auch hätten im Außenbereich der Kneipe mehrere Gäste gestanden, die sich ebenfalls nicht an die Abstandsregeln hielten. Keller sagt: "Ich habe keine Ahnung, ob die von gegenüber kamen oder von mir. Ich kann mich nicht rausstellen und das kontrollieren." Er räumt aber ein, dass seine Töchter die Hygieneregeln für das Lokal, die in einer Schublade gewesen sein, nicht gefunden hätten. Er selbst stand am Samstag nicht hinterm Tresen.

    Wie es zu der Überprüfung kam, dazu gibt der stellvertretende Karlstadter Polizeichef Matthias Rauscher folgende Auskunft: In der Hauptstraße waren am Samstag zwei Gruppen Jugendlicher in Streit geraten. Zur Verstärkung waren eine Lohrer und eine Gemündener Streife angerückt. Bei deren Eintreffen hatte sich die Lage schon beruhigt. Als die Karlstadter Streife nach 20 Minuten noch einmal nach dem Rechten sehen wollte, waren den Beamten die Gäste vor der Kneipe aufgefallen. Wie berichtet, konnte nach dem Besuch der Polizei der Gaststättenbetrieb unter Einhaltung der Vorgaben fortgesetzt werden.     

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden