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LENGFURT/BERLIN: Katja Wölffing: „Ernst Huberty ist ein Vorbild“

LENGFURT/BERLIN

Katja Wölffing: „Ernst Huberty ist ein Vorbild“

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    Wer weit kommen will, muss früh aufstehen. Katja Wölffing, aufgewachsen in Lengfurt, ist nach ihrer Ausbildung zum „Diplom-Betriebswirt Medienberufe“ in Ravensburg und Stationen bei Radio Gong in Würzburg, dem Deutschen Sport-Fernsehen DSF in München (noch unter ihrem Mädchennamen Gomolla) und einem Intermezzo beim Privatradio in Magdeburg vor vier Jahren beim ZDF in Berlin gelandet. Dort muss sie nun erneut früh aufstehen, denn sie gestaltet als Redakteurin und Moderatorin das ZDF-Morgenmagazin mit Schwerpunkt Sport. Weil Katja Wölffings Ehemann Alexander in München lebt, ist sie häufig zwischen Berlin, München und (ab und zu) Lengfurt unterwegs.

    Frage: Ist das Morgenmagazin Ihr einziges Engagement für das ZDF?

    Katja Wölffing: Natürlich gibt es darüber hinaus noch die Arbeit für „ZDF online“ oder die Berichterstattung, oft direkt aus dem Stadion.

    Existieren noch Verbindungen zu früheren Arbeitgebern?

    Wölffing: Zum DSF habe ich schon noch Verbindung (lacht), weil da mein Mann arbeitet. Ab und zu gibt es auch noch mal Beiträge fürs Radio.

    Gibt es für jemanden wie Sie, der selbst sportlich unterwegs ist, Sportarten, über die Sie am liebsten berichten?

    Wölffing: Am liebsten natürlich Fußball, das ist überall das Thema schlechthin. Sehr gerne berichte ich auch über Wintersport. Die tolle Atmosphäre dort ist aber längst nicht alles, die Leute sind einfach eine andere Kategorie Sportler, viel offener. Mit denen kann man ganz anders arbeiten.

    Alpin und nordisch? Unter den „Nordischen“ gab es früher oft recht eigenbrötlerische Typen.

    Wölffing: Nein, so ist das nicht mehr. Die Arbeit kann dann auch auf andere Weise sehr anstrengend sein. Ich war erst letzte Woche mit den Nordischen am Dachstein, da sind zwei Riesenloipen, auf denen sich 600 Langläufer tummeln. Da zwei für ein Interview zu finden, ist oft ein lustiges Spiel. Erst fragt man „Wo bleibt Behle?“, und wenn man ihn gefunden hat, dann hilft er bei der Suche nach dem anderen.

    Wann hat sich die Liebe zum Sport-Journalismus eigentlich entwickelt ?

    Wölffing: Journalismus hat mich schon als Teenie interessiert. Nach dem Abitur am BNG in Marktheidenfeld konnte ich ein Radio-Praktikum in Würzburg machen. Dieser sehr interessante Einblick mit viel „Live“-Arbeit hat den Ausschlag gegeben. Ich glaube, ich habe meinen Traumberuf gefunden.

    Wie sind die Kontakte zur „alten Heimat“ ?

    Wölffing: Ich besuche häufig mein Elternhaus in Lengfurt. Fast regelmäßig treffe ich mich mit den alten Freunden, da gibt es immer eine Menge zu erzählen.

    Wie sieht denn so ein Acht-Stunden-Tag beim ZDF aus ?

    Wölffing: Um drei Uhr morgens aufstehen, sich auf die Sendung vorbereiten, die von 5.30 bis 9 Uhr geht. Anschließend Nachbesprechung mit Gesamtauswertung der Sendung, und weitere redaktionelle Arbeit. Danach habe ich zwei Stunden Zeit, in denen ich selbst Sport treibe. Dann ruhe ich mich ein bisschen aus, bevor ich mich mit Hilfe des ZDF-Netzwerks auf die nächste Sendung vorbereite. Diese Arbeit kann ich oft von zu Hause aus erledigen. Wenn nicht gerade ein Fußball-Länderspiel oder etwas ähnliches ansteht, versuche ich um 9 Uhr abends, ein paar Stunden zu schlafen, aber meistens schaffe ich gerade so eben vier Stunden. Wenn das Morgenmagazin von der ARD gestaltet wird – bei uns heißt das „Planungswochen“ –, habe ich redaktionelle Arbeit: viel Recherche-Tätigkeit, auch mit Anrufen bei Agenturen, Zeitungen, Verbänden, dazu Internet-Arbeit oder Vorschläge für weitere Beiträge ausarbeiten.

    Und wie läuft es bei Außeneinsätzen?

    Wölffing: Die Arbeit „draußen“ ist schon ein bisschen anders. Vor ein paar Monaten habe ich vom Frauen-Fußball aus Shanghai berichtet, aus einem kleinen Studio mit Live-Schaltungen, mit Interview mit der Bundestrainerin. Oder ich berichte von anderen Sportereignissen mit „klassischen“ TV-Kurzbeiträgen.

    Haben Sie ein Vorbild im Bereich Journalismus?

    Wölffing: Ja. Ernst Huberty, „Mr. Sportschau”. Von ihm habe ich beim Moderatoren-Training (einmal beim DSF, zweimal beim ZDF) eine ganze Menge gelernt. Es hört sich vielleicht komisch an; manche sagen: „Das ist doch ein alter Mensch, was will man da lernen?“ Ich merke ständig, wie viele Dinge aus den Gründungszeiten der Sportschau nach wie vor ihre Gültigkeit haben. Wie und was er da gemacht hat, das ist bewundernswert. Überhaupt wird bei uns viel Zeit auch auf die weitere Ausbildung verwendet, Sprecherziehung etwa. Manchmal merkt man ohne den Blick von einem Profi von außen gar nicht selbst, welche Dinge sich da so einschleichen und was man verbessern muss.

    Gibt es einen Wunschsportler, den Sie mal interviewen möchten ?

    Wölffing: Lance Armstrong, dem möchte ich ein paar ganz unbequeme Fragen stellen.

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