Glückwünsche überbrachte vor Ort Ministerialrat Eckhard Schneider vom Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten. Die Qualitätskriterien für das bayerische Ökozeichen erfüllen nicht nur die EG-Ökoverordnung, sondern liegen deutlich darüber. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau (LvÖ) stelle deutlich höhere Anforderungen als die EU. Das bayerische Ökozeichen verbinde diese Qualitätskriterien zudem mit der regionalen Herkunftsangabe. Landwirtschaftsminister Josef Miller setze sich sehr für den Öko-Landbau ein, sagte Schneider. Besonders die bayerische Herkunft der Produkte sei ihm wichtig.
Ministerialrat Schneider wünschte Schwab auch für sein neues Projekt viel Glück. Schwab will die Remlinger Rüben GbR aussiedeln. Außerhalb des Ortes soll auf einem Gelände, das jetzt noch als Pferdeweide genutzt wird, ein neuer Betrieb entstehen. Schwab könne mit seinem Abpackbetrieb wie eine „Keimzelle für ökologischen Landbau“ in der Region wirken.
1800 Tonnen Biogemüse/Jahr
Schwab stellte seinen Gästen bei der Verleihung seine Remlinger Rüben GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) kurz in Zahlen vor: Im vergangenen Jahr verließen 1800 Tonnen Bio-Gemüse verpackt den Hof. 1200 Tonnen waren Kartoffeln (85 Prozent davon bayerische Ware), 300 Tonnen Möhren (85 Prozent bayerische Ware) und 300 Tonnen Zwiebeln (60 Prozent bayerische Ware). Für Zwiebelanbau seien die Standorte in Bayern nicht optimal, deshalb werde mehr Ware von außerhalb Bayerns angeliefert, so Schwab. Die meisten der Möhren stammen aus seinem eigenem Bio-Hof. Den größten Teil, nämlich 75 Prozent seines Gemüses, liefert Schwab an die Handelskette tegut.
Harald Ulmer, Geschäftsführer der LvÖ, der das Ökosiegel überreichte, betonte den Aspekt der Regionalität. 80 Prozent der Ware sei aus bayerischen Landen. Der Markt für Öko-Ware wachse ständig, doch die Zahl der Bauern, die ihren Betrieb auf ökologischen Landbau umstellen, leider nicht im gleichen Maße. 80 Betriebe in Bayern sind bereits mit dem bayerischen Öko-Zeichen ausgezeichnet. Ulmer stellte auch den Aspekt des Klimaschutzes heraus. Schließlich seien kurze Transportwege für das Gemüse auch ein Beitrag dazu. Die Landesvereinigung für ökologischen Landbau kontrolliere einmal im Jahr die Warenströme der zertifizierten Betriebe.
Öko-Kontrollinstanzen
Ministerialrat Schneider erläuterte das Kontrollsystem näher: Landwirt Schwab müsse selbst Aufzeichnungen über die Herkunft seines Gemüses führen; die nächste Instanz seien die Öko-Kontrollstellen und die wiederum würden vom Freistaat überprüft. Schneider beglückwünschte Schwab, dass er mit der tegut-Kette Geschäfte betreibe – „ein blitzsauberer Laden“.
Guido Frölich vom Qualitätsmanagement der Firma tegut in Fulda machte darauf aufmerksam, dass die zu liefernde Menge Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren mit Schwab jährlich abgesprochen werde. Für ihn sei „wichtig, dass wir die Lieferanten kennen“.
Schwab zeigte den Gästen bei der Übergabefeier seine Packanlagen im engen Hof in der Würzburger Straße. Er meinte, dass seine Investition in einen neuen, größeren Betrieb auch andere animieren könne, beim ökologischen Landbau mitzumachen.
Online-Tipp
Informationen über die Remlinger Rüben GbR unter: www.remlinger-rueben.de
Info zum bayerischen Öko-Zeichen: www.oeko-qualitaet.bayern.de