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RETTERSHEIM: Keine  Chance  für  Karius  und  Baktus

RETTERSHEIM

Keine  Chance  für  Karius  und  Baktus

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    Am 25. September ist der "Tag der Zahngesundheit". Wie lernen Kinder, ihre Zähne ordentlich zu pflegen? Ein Beispiel: Der Rettersheimer Kindergarten. Hier redet man nicht nur über Zahngesundheit, hier tut man auch etwas dafür. Die beiden Erzieherinnen sind hier echte Vorbilder, auch sie putzen nach dem Essen ihre Zähne.

    "Die Erzieherinnen müssen engagiert sein, sonst funktioniert es nicht," erklärt ein Marktheidenfelder Zahnarzt. "Die Gruppenprophylaxe im Kindergarten ist sinnvoll," sagt der Mann im weißen Kittel voller Überzeugung und weist darauf hin, dass Zähneputzen im Kindergarten in der Schweiz schon seit Jahrzehnten Normalfall ist.

    Die Barmer, Deutschlands größte Krankenkasse, stellt in ihrer jüngsten Mitgliederzeitschrift ein umfangreiches, kostenloses Prophylaxe-Programm für Kinder vor. So ist nach Expertenmeinung die Zahnprophylaxe, also die vorbeugende Pflege und Behandlung, in der modernen Zahnmedizin von zentraler Bedeutung. In kaum einem anderen Bereich der Medizin ist es möglich, Erkrankungen so erfolgreich zu vermeiden oder einzugreifen, bevor große Schäden entstehen. "Beginnen sollte die Prophylaxe schon bei Babys Milchzähnen," meinen die anerkannten Gesundheitsfachleute.

    Wer kennt sie nicht, die beiden Übeltäter, in Kinderbüchern Karius und Baktus genannt? Wie sie mit Pickel, Hammer und Bohrmaschine Löcher in die weißen Zähne bohren? Diese bildliche Darstellung von Karies wird von Eltern und Erziehern gerne dazu verwendet, Kindern zu demonstrieren, was passiert, wenn sie ihre Zähne nicht putzen. Trotzdem leiden 25 Prozent der Zweijährigen und über die Hälfte aller Dreijährigen in Deutschland unter Karies.

    Für die Entstehung dieser Zahnfäule sind hauptsächlich Speisereste in der Mundhöhle verantwortlich. Die Ursachen von Parodontose (die krankhafte Rückbildung des Zahnfleisches) haben in vielen Fällen ihren Ursprung bereits in der Kindheit. Die mangelnde Zahnpflege spielt für Zahnerkrankungen eine ganz entscheidende Rolle. Zahnärzte wissen, dass Kariesbefall bei Milchzähnen auch auf die nachfolgenden Bleibenden übergreifen kann, und empfehlen, Kinder das richtige Zähneputzen nach jeder Mahlzeit praktizieren zu lassen.

    Der Kindergarten kann dazu beitragen, hier Verbesserungen zu erreichen. Ein Erfolg kann sich dann einstellen, wenn zwischen Eltern und Erziehern ergänzende Zusammenarbeit geleistet wird. Zu Hause bedürfen die Kinder der täglichen praktischen Hilfe und Kontrolle und der wiederholten Ermunterung, wenn das Zähneputzen einmal als lästig und überflüssig empfunden wird. Vater und Mutter sollten selbstverständlich als gutes Beispiel vorangehen.

    Die "Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit" beschreibt in ihrem Lernangebot für Kindergärten, dass gerade hier die besonderen Vorzüge von Lernprozessen in der Gruppe genutzt werden können.

    Engagement für die Gesunderhaltung der Zähne der 21 ihnen anvertrauten Kinder zeigt das Team des Kindergartens in Rettersheim. Die Kindergarteneltern wissen es hoch zu schätzen, dass die Gesundheit der Kinder hier ein Herzensanliegen der Erzieherinnen ist.

    Sieglinde Weidner und Michaela Kaufmann haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Gang zum Zähneputzen nach den Mahlzeiten zur Gewohnheit für sich und die Kinder werden zu lassen. Die "neuen Kinder" ahmen dieses Verhalten nach. Die "Großen" treten meist schon in der Vater- oder Mutterrolle auf und unterstützen ihre jüngeren Kollegen. Den Kindern fällt auch auf, wenn es einmal einen Putzmuffel unter ihnen gibt.

    "Ist dieses Projekt erst einmal eingefahren, läuft es wie von selbst," weiß Sieglinde Weidner, beliebte Erzieherin und selbst Mutter und Großmutter, aus langjähriger Praxiserfahrung.

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