(matz) Am 1. Mai stellt die Fridolin Bauer GmbH ihre Produktion in Stetten ein. Der Verkauf der Damenmode aus eigener Herstellung bleibt bestehen und mit ihm vier Mitarbeiterinnen.
19 Mitarbeiter, davon 15 aus dem Stettener Bereich, – zwölf Frauen sind betroffen – werden arbeitslos. Zwei Auszubildenden werden ins Hauptwerk Leidersbach übernommen. „Der Auftragseingang war stark rückläufig, so dass wir ihn auch nicht durch Kurzarbeit überbrückt hätten“, erklärt Gesellschafter Fridolin Bauer als Grund für die Schließung der Produktion in Stetten. Sein Cousin und Geschäftsführer Christian Bauer macht den deutschen Markt für die Misere verantwortlich: „Der Markt ist versaut. Es wird immer billiger.“ So könne man keinen deutschen Fertigungsbetriebe halten.
Zuletzt wurden in Stetten Musterteile und kleinere Serien Damenkonfektionen hergestellt, erklärt Fridolin Bauer. Schon in den Jahren zuvor wurde die Produktionsvielfalt in der Damenoberbekleidung in Stetten zurückgefahren. Nicht betroffen von der Schließung ist die Modehaus Bauer GmbH. Geschäftsführerin Gerlinde Bauer und vier Angestellte verkaufen Bauer-Konfektion aus Leidersbach, aber auch Markenware anderer Fabrikationen.
Fridolin Bauer sen. gründete 1961 auf einem 2500 Quadratmeter großen Grundstück Am Berg seine Kleiderfabrik als Zweigniederlassung zum 1947 gegründeten Hauptwerk in Leidersbach (Lkr. Miltenberg). 1965 zog der Betrieb in die eigene Fabrikation in der Weinbergstraße. 1992 gründeten sein Sohn Elmar Bauer mit Ehefrau Gerlinde das eigenständige Modehaus. der Familienbetrieb beschäftigte in guten Zeiten 180 Mitarbeiter, davon die Hälfte aus Stetten und Umgebung.