Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

HAMMELBURG: Keine Toiletten mehr am Bahnhof

HAMMELBURG

Keine Toiletten mehr am Bahnhof

    • |
    • |
    Seit dem Verkauf des Hammelburger Bahnhofsgebäudes an ein Immobilien-Konsortium in Luxemburg klagen Zugreisende über den ungepflegten Zustand des gesamten Bahnhofumfeldes.FOTO Irene Spiegel
    Seit dem Verkauf des Hammelburger Bahnhofsgebäudes an ein Immobilien-Konsortium in Luxemburg klagen Zugreisende über den ungepflegten Zustand des gesamten Bahnhofumfeldes.FOTO Irene Spiegel

    Auf den ersten Blick hat sich durch den Besitzerwechsel am Bahnhof nichts geändert. „Wir überweisen unsere Miete jetzt nur an eine andere Kontonummer“, sagt die Gaststätten-Betreiberin. Doch regelmäßige Zugfahrer haben inzwischen gemerkt: Es gibt am Bahnhof keine öffentlich zugänglichen Toiletten mehr. Der neue Besitzer hat die beiden bislang vorhandenen Bahnhofstoiletten zu Privaträumen erklärt, hier dürfen nur noch die Mieter, also das Bahnhofspersonal und die Betreiber von Gaststätte und Kiosk, ihre Bedürfnisse verrichten.

    „Fahrgäste können ja im Zug auf Toilette gehen“, sieht man bei der Bahn keine Verpflichtung, für Reisende ein öffentliches WC am Bahnhof vorzuhalten. Mit solchen Einrichtungen habe man in der Vergangenheit sowieso nur Ärger gehabt, weil sie oft beschädigt wurden, sagt der für Hammelburg zuständige Leiter des Bahnhofsmanagements Würzburg, Hans-Jürgen Vogt. Und überhaupt: Hammelburg sei viel zu klein, als dass sich die Bahn hier weiterhin ein Empfangsgebäude leiste. Für die Station sei dieses nicht mehr wichtig, rechtfertigt Vogt den Verkauf des Hammelburger Bahnhofs.

    Dass die Bahn in Hammelburg noch ein Stellwerk mit Personal betreibt und einen Fahrkartenschalter offen hält, sind für Vogt auch keine Argumente für eine eigene Empfangshalle am Bahnhof. Und fürs Personal stehen die Toiletten ja nach wie vor zur Verfügung.

    Wer von den Reisenden dringend mal muss, flüchtet sich jetzt halt über die Gleise ins dahinter liegende Gebüsch. Ganze Scharen von Soldaten seien am vergangenen Freitagmittag dort ausgetreten, hat ein Hammelburger beobachtet. An die 100 Soldaten vom Lagerberg fahren jeden Freitagmittag vom Hammelburger Bahnhof aus nach Hause. „Was sollen die denn im Winter machen?“, fragt man sich entsetzt.

    „Der Bahnhof ist ein richtiger Saustall“, schimpft ein anderer Bürger, der namentlich nicht genannt werden will. Innen und außen sei alles verdreckt. Das gesamte Gelände mache einen miserablen Eindruck. Dabei sei der Bahnhof für Zugreisende doch das Einfallstor von Hammelburg und sollte ansprechend gestaltet sein, meinen viele Hammelburger.

    Was die Sauberkeit entlang der Gleise und im Außenbereich des Bahnhofsgebäudes angeht, dafür ist nach wie vor die Deutsche Bahn zuständig. „Hier wird regelmäßig gereinigt“, versichert Bahnhofsmanager Vogt. Was im Bahnhofsgebäude geschieht, ist jetzt jedoch Sache des neuen Besitzers, der unter einer Adresse in Luxemburg firmiert, aber zu keiner Stellungnahme zu erreichen war. „Wir kennen ihn gar nicht“, sagt die Pächterin der Bahnhofsgaststätte. Den Mietern sei lediglich signalisiert worden, dass der neue Eigentümer auch künftig an die Einnahmen aus den Vermietungen des Bahnhofgebäudes interessiert sei.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden