Eine Spendensumme von 685 Euro erzielte das jährliche Fastenessen der Eine-Welt-Gruppe und der Kolpingsfamilie in Retzstadt im Rahmen der Misereor-Aktion. Der stellvertretende Vorsitzende des Diözesanverbands der Kolpingsfamilie, Klaus Amthor, dessen Verband seit 1993 eine enge Partnerschaft mit dem Kolpingwerk Kenia unterhält, berichtete vor etwa 60 Zuhörern im Retzstadter Pfarrheim von seinen Reisen und Eindrücken aus Kenia.
Besonders am Herzen lag ihm, das vom Kolpingverband unterstützte Straßenkinderprojekt in der Hauptstadt Nairobi vorzustellen. Die dortige Kirchengemeinde und die Kolpingsfamilie St. Benedict haben mitten im Slum Mathare Valley ein Haus gebaut, das Straßenkindern als Zuflucht und Ausbildungsort dient. Neben Essen, medizinischer Versorgung und schulischer Bildung bekommen die Kinder einen festen Ansprechpartner, der sich um ihre weitere Zukunft kümmert.
Tägliche Aktivitäten sollen den Kindern den Wiedereinstieg in ihre Familien und in die Gesellschaft ermöglichen. Die Leitung haben ausgebildete kenianische Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und auch die Eltern der Kinder werden in die Programme eingebunden, bekommen Beratung und Hilfe. Nach einiger Zeit können die Kinder an das Schulhilfsprojekt vermittelt werden, und so eine normale Schule besuchen, ohne dass ihre Eltern das Schulgeld zahlen müssen. Das Haus wird durch die Kolpingsfamilien aus Unterfranken und dem evangelischen Jugendwerk in Weinsberg mit regelmäßigen Zahlungen und Besuchen unterstützt und auch die Retzstadter Spende fließt in dieses Projekt.
Auch in Amthors Heimatort Stetten hat sich die örtliche Kolpingsfamilie schon vom „Kenia-Fieber“ anstecken lassen, seit zehn Jahren die eigene Partnerschaft mit einer kenianischen Kolpingsfamilie mit vielen Besuchen immer weiter vertieft und viele positive Eindrücke von diesen Reisen mitgebracht. So steuerte Elvira Amthor auch das Rezept und das Know-how zum kenianischen Essen, Chapati mit Gemüse und Kartoffeln bei, das sich die Besucher nach dem Vortrag begeistert schmecken ließen.
Da die Retzstadter Kirchengemeinde und die Ausrichter des Fastenessens sämtliche Auslagen übernahmen, konnten die gesamten Spenden ohne Abzug in das Straßenkinderprojekt fließen.