„The Unbroken“ nennt er sich als Kickboxer: Mitte oder Ende Mai wird Marco Bigos im ehemaligen BayWa-Gebäude ein Fitnessstudio eröffnen. Ob er dann noch Zeit zum Kämpfen hat?
„Mal sehen, wie es sich entwickelt“, sagt Milena Hanke, seine Partnerin – privat wie geschäftlich. Momentan pausiere er. „Wahrscheinlich schraubt er es ein bisschen runter“, sagt sie in Anbetracht der Situation, die der Umbau und die Eröffnung des Studios mit sich bringt. Am 17. März jedenfalls ist er angekündigt für ein K-1-Turnier in der Würzburger S.Oliver-Arena. Bislang hat er 31 seiner 47 Kämpfe als Profi gewonnen, 17 davon durch Knockout.
Auch Kampfsporttraining gestattet
Den Ring gänzlich verlassen wird der 34-Jährige aber wohl kaum: Clever Fit – eigenen Angaben zufolge Deutschlands standortstärkste Fitnesskette, die Studios im Franchise-System betreibt – habe ihm eingeräumt, in dem Fitnessstudio auch Kampfsport-Training anbieten zu dürfen, erläutert Hanke auf Nachfrage der Redaktion.
Die 30-Jährige arbeitet seit knapp einem Jahr bei Bosch Rexroth. Sie ist der Grund, weshalb es auch Bigos nach Lohr gezogen hat. Beide stammen aus dem Harz. Kennengelernt haben sie sich im Clever-Fit-Fitnessstudio in Clausthal-Zellerfeld (Niedersachsen), das der gelernte Sport- und Fitness-Kaufmann aufgebaut und drei Jahre lang – bis September 2017 – als Geschäftsführer geleitet hat. Nach seiner Ausbildung war er jahrelang als ziviler Personenschützer tätig gewesen, überwiegend auf Schiffen.
Die Konkurrenz ist vielfältig
Im Juli vergangenen Jahres hat sich Bigos schon einmal in Lohr blicken lassen: Via Facebook bedankte er sich für das Training im Boxcamp von Sven Amend in der Jahnstraße. Jetzt wird er dessen Konkurrent. Darüber hinaus gibt es in Lohr noch weitere Fitnessstudios: das Vitalis in der Stoltestraße, das Fitness-Center Brand in der Jahnstraße, Snow White Barbell und das Exofit Fitness Studio in der Vorstadtstraße – freilich jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Dass die Konkurrenz, das Angebot für eine 15 000-Einwohner-Stadt, zu groß sein könnte, sieht Hanke nicht. „Wir stellen uns recht groß auf“, sagt sie. Durch die langen Öffnungszeiten (bis Mitternacht) werde das Clever-Fit-Studio auch für Schichtarbeiter interessant sein. Zudem hält sie das Clever Fit durch die Preisgestaltung für konkurrenzfähig. Henke rechnet damit, dass in dem Fitnessstudio letztlich ein Dutzend Leute arbeiten werden.
Im Übrigen korrigiert Hanke eine Angabe des Vermieters, die in der Erstmeldung dieser Redaktion zitiert worden war. Ihren Angaben zufolge läuft der Mietvertrag nicht über zehn, sondern über 13 Jahre. Die Investition in den Umbau – die beiden rechnen mit einer Summe von 1,3 Millionen Euro – muss sich ja rechnen. Am Freitag rückte ein Trupp Bauarbeiter an, um den ölgetränkten Betonboden auszubauen.