Mit auf die Pirsch haben der Neustadter Gemeindeförster Stefan Pfeuffer und seine Jägerschaft rund 30 Kinder, deren Eltern und Großeltern genommen. Im Gemeinderevier rund um den Hornungsberg hatten die Jäger zahlreiche heimische Tiere bei einem Waldtag in Szene gesetzt. Diese gab es auf einem Rundweg von eineinhalb Kilometer in der Wiese, im Gebüsch und auf Bäumen zu entdecken.
"Ich seh da schon was", sagte ein Kind, als es die "diebische Elster" im Gras gesichtet hatte. Die Kinder diskutierten darüber, ob sie echt oder ausgestopft ist. Egal ob Elster, Mäusebussard, Waschbär, Hase, Rehkitz, Fuchs, Eichelhäher, Bunt- und Schwarzspecht, Frischling oder den immer häufiger anzutreffenden Luchs – zu den in unseren Wäldern lebenden Tieren gab es fachmännische Erläuterungen von Förster Pfeuffer. Und natürlich nutzten viele Kinder die Möglichkeit, ausgiebig Fragen zu stellen.
Wildschweine graben Gärten um
"Die Natur und der Wald schenken uns vieles: Luft, Wasser, Nahrung", erläuterte Stefan Pfeuffer. Der Forsttechniker der Gemeinde zeigte an Wildspuren, dass beispielsweise Wildschweine "immer öfter auf die Wiesen in Ortsnähe kommen und den Garten umgraben, um nach Nahrung zu suchen". Weil die Schwarzkittel Schäden anrichten, erläutert Pfeuffer, müsse ab und zu auch ein Wildschwein abgeschossen werden, was nicht bei allen Kindern gut ankam.
Von der Wiese ging es in den Wald. Dort zeigten Rebecca Thurner und Thorsten Schwab von der Forstbetriebsgemeinschaft Main-Spessart West einiges zur Forstbewirtschaftung. Anhand von Fraßspuren in der Rinde zeigten die beiden, wie kleine, winzige Borkenkäfer "eine große Fichte zum Sterben bringen können". Interessant fanden die Kinder auch, die Borkenkäfer aus nächster Nähe anzuschauen, die Rebecca Thurner in Schaugläsern mitgebracht hatte.
Wenn eine Fichte vom Käfer befallen ist, muss sie raus aus dem Wald, damit nicht weitere Bäume befallen werden. Gesagt, getan: Thorsten Schwab fällte eine Fichte, die Helmut Heidenfelder mit seinem Rückezug aus den Baumkronen zog. Zuvor bekamen die Kids die Ausrüstung eines Holzfällers gezeigt und wie man sich verhält, wenn man an eine Sperrung wegen einer Holzfällung gelangt.
Mit Drohne Rehkitz gefunden
Rehkitze sollten nicht angefasst und am besten einfach liegen gelassen werden. Wie Rehkitze in der Wiese mit einer Drohne und Wärmebildkamera aufgespürt werden, zeigte Marc Deivel. 105 Kitze wurden so bereits in diesem Jahr im Großraum Marktheidenfeld vor Mäharbeiten entdeckt.
Nachdem ein roter Punkt auf dem Display seiner Fernsteuerung eine Wärmequelle signalisiert hatte, suchten Stefan Pfeuffer und die Kinder in der Wiese danach und wurden tatsächlich fündig. Es war ein Rehkitz. Allerdings eines aus Stoff, das für die Vorführung in der Wiese versteckt worden war.
Nach der zweieinhalbstündigen Rundwanderung genossen alle bei einer kleinen Brotzeit mit Kuchen und Würstchen an der Kreuzigungsgruppe am Hornungsberg das schöne Wetter in der Natur. Zweiter Bürgermeister Klaus Schwab dankte für die Zusammenstellung eines "bunten Programms" und nannte die Veranstaltung eine "Bereicherung für Neustadt, für den Zusammenhalt und unsere Kinder". Für den Tag gab es viel positives Feedback.