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MARKTHEIDENFELD: Kinder sollen eigenständig lernen

MARKTHEIDENFELD

Kinder sollen eigenständig lernen

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    Sie machen den Weg frei: Einrichtungsleiterin Nicole Spletstösser und Max Koch zerschneiden das rote Band vor der Tür zur „Mobilen Lernwerkstatt“.
    Sie machen den Weg frei: Einrichtungsleiterin Nicole Spletstösser und Max Koch zerschneiden das rote Band vor der Tür zur „Mobilen Lernwerkstatt“. Foto: Foto: MARTIN HARTH

    „Das Staunen ist die Saat, aus der das Wissen wächst“, stellte einst schon Georg Christoph Lichtenberg fest. Mit Staunen und Erleben möchte die Mittagsbetreuung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Unterfranken an der Friedrich-Fleischmann-Grundschule in Marktheidenfeld ihre Kinder besonders fördern. Am Freitag wurde eine „Mobile Lernwerkstatt“ eröffnet.

    Applaus von Kindern und Eltern gab es, als Einrichtungsleiterin Nicole Spletstösser mit Max Koch das Band zu dem Raum zerschnitt, in dem schon zuvor Elemente der „Mobilen Lernwerkstatt“ aufgebaut worden waren. Die Kinder verteilten sich sofort auf die Plätze und machten sich unter Betreuung von angelernten Experten daran, die Dinge auszuprobieren. Auch für die Eltern gab es manches zu entdecken.

    Das Konzept der Lernwerkstätten geht von der Erkenntnis aus, dass praktisches, eigenaktives Lernen bessere Erfolge erbringt. So behält ein Mensch von dem, was er hört, nur etwa 20 Prozent, oder von dem, was er sieht, etwa 30 Prozent. 75 Prozent kann er sich aber von dem einprägen, was er selbst tut oder erfährt. Lernwerkstätten wollen deshalb materialreiche Lernumgebungen bieten, in denen Kinder eigenständig experimentieren und Erfahrungen machen können. Nicht immer kann dazu aber ein eigener Raum zu Verfügung stehen und das brachte die pädagogische Leitung von der Arbeiterwohlfahrt zum Umdenken.

    In Kisten sammelte man Unterrichtsmaterialien, mit deren Hilfe man in kurzer Zeit die alltäglichen Gruppenräume zu Lernwerkstätten umgestalten kann. Finanziert wurde das Projekt durch den Verkauf eines Benefiz-Wandkalenders und eine Tombola bei der Weihnachtsfeier.

    Nun können zu Bereichen wie Mathematik, Deutsch oder Naturwissenschaften Lernstationen aufgebaut werden, in denen die betreuten Grundschüler mit allen Sinnen spüren, tasten, riechen, hören oder sehen können. Begleitet werden sie dabei lediglich von einigen vorher vereinbarten Regeln zur richtigen Benutzung. Wenn die Kinder wollen, können sie andere Kinder als Experten oder auch die Betreuer zu Rate ziehen.

    In der Mathematik wird zum Beispiel mit Knöpfen, Steinen, Glasnuggets gezählt, sortiert, zugeordnet und gerechnet. Dazu dienen auch eine Waage und spielerische Arbeitskästen. Für die Sprache regen Schreibutensilien und schöne Papiere zum Schreiben an. Druckstempel fördern die Rechtschreibung. Bei alledem kommen auch kreative Dinge nicht zu kurz, machen Wissensvermittlung zum Erlebnis.

    AWO-Betreuerin Nicole Spletstösser sieht in dem jetzigen Stand ihrer „Mobilen Lernwerkstatt“ auch nur einen ersten Schritt. Gerne würde sie noch andere Arbeitsmaterialien beschaffen und den Kindern der Mittagsbetreuung als Material zum Experimentieren zur Verfügung stellen. Vielleicht kann sie dabei die weitere Unterstützung aus den Reihen der Eltern oder von Sponsoren finden.

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