Großzügig zeigte sich der Himmelstadter Gemeinderat beim Ersatz der Elternbeiträge des Kindergartens für die Zeiten mit Schließungen, eingeschränktem Regelbetrieb oder Notbetreuung aufgrund der Corona-Pandemie. Die Gemeinde wird die Erstattung nicht erhobener Elternbeiträge von Januar bis Mai auf die vollen Pauschalbeträge erhöhen. Damit erhält der Trägerverein etwas mehr Geld als an Beitragseinnahmen fehlt.
Konkret betragen die von der bayerischen Staatsregierung festgesetzten Pauschalbeträge je Kind und Monat für Krippenkinder 300 Euro, für Kindergartenkinder 50 Euro und für Schulkinder 100 Euro. Anders als im Jahr 2020 übernimmt der Freistaat aber nur 70 Prozent dieser pauschalen Beitragssätze, die verbleibenden 30 Prozent können von der Gemeinde übernommen werden. Der Freistaat Bayern trägt weiterhin auch den Elternbeitragszuschuss von 100 Euro.
Bislang wurde vom Kindergarten Himmelstadt der Elternbeitragszuschuss für die Monate Januar bis März beantragt, was sich auf 26 Krippen- und 72 Kindergartenkinder summiert. Das ergibt einen pauschalen Beitragsersatz von 11 400 Euro, wovon die Gemeinde Himmelstadt 2640 Euro übernimmt.
Mögliches Defizit des Trägervereins mindern
Weil die Elternbeiträge des Himmelstadter Kindergartens bei maximal 160 Euro für Krippen- und Kindergartenkinder liegen, wären sie insbesondere bei den Krippenkindern schon mit dem Anteil des Freistaates mehr als abgedeckt (80 Euro Überdeckung). Bürgermeister Herbert Hemmelmann schlug den Räten aber die komplette Übernahme vor, auch um das mögliche Defizit des Trägervereins in diesem schwierigem Jahr zu vermindern. Davon müsste die Gemeinde im Rahmen der Defizitübernahme auch einen Teil tragen. Die Übernahme gilt auch für künftige Bewilligungen und für Gastkinder aus Himmelstadt an anderen Einrichtungen.
Vertagt wurde der Erlass der neuen Verordnung zur Reinhaltung und Reinigung öffentlicher Straßen und Sicherung der Gehbahnen im Winter. Hier waren Fragen zur Einstufung der Straßen sowie dem Unterschied zwischen Straßenkehren und Schneeräumen offen. Keine Einwände erhebt die Gemeinde Himmelstadt zur Änderung des Flächennutzungsplanes des Marktes Zellingen als Nachbargemeinde. Dabei geht es vor allem um das Baugebiet „Klinge“ und die Gewerbegebietserweiterung in Retzbach.
Vier Bauanträgen zugestimmt
Keine Einwände hatte der Gemeinderat zu vier Bauanträgen. Für seinen Aussiedlerhof plant ein Landwirt eine Quarantänestall mit Futterlager für 48 Stück Jungvieh anzubauen. Ein solcher Stall ist für die Haltung von Jung- und Nachzuchtkälbern erforderlich. Da der Quarantänestall dem landwirtschaftlichen Betrieb dient ist das Bauvorhaben privilegiert.
In unteren Ringstraße 8 in Himmelstadt möchte ein privater Bauherr einen Wintergarten anbauen. Sein Nachbar in der Unteren Ringstraße 6 beantragte die Nutzungsänderung eines bestehendes Nebengebäudes zu Wohnraum.
Im früheren Feuerwehrgerätehaus wird ein Reifenservice betrieben. Die Antrag auf Nutzungsänderung mit nachgereichter Betriebsbeschreibung zeigt eine Kfz-Werkstatt für zwei Beschäftigte mit zwei Hebebühnen, die werktags von 9 bis 17 Uhr betrieben werden soll. Problematisch ist die Lage in einem allgemeinen Wohngebiet, dort sind nur nichtstörende Gewerbebetriebe erlaubt. Allerdings sind der Gemeinde keine Beschwerden bekannt, obwohl der Betrieb schon läuft, wie auch das Firmenschild und kleine Reifenstapel vor dem Gebäude vermuten lassen. Das Landratsamt wird eine immissionsschutzrechtliche Bewertung vornehmen, aus Sicht der Gemeinde müssen zwei Stellplätze abgelöst werden, da nur sieben vorhanden, aber neun nötig sind.
Info-Zentrum für das Weihnachtspostamt
Bei seinen Informationen gab Bürgermeister Herbert Hemmelmann bekannt, dass die Gemeinde das Gebäude Brückenstraße 6 (ehemals Raiffeisenbank) zur Standortsicherung kaufte und die Übergabe erfolgte. Vorläufig soll das Erdgeschoss als Info-Zentrum und für das Weihnachtspostamt genutzt werden. Die benachbarte Trafostation wurde für die vom Bayernwerk anlässlich des Gemeindejubiläums spendierten Motivbemalung grundiert.
Am Montag begann mit dem Abbau der Dacheindeckung die Sanierung der Mehrzweckhalle. Die Bahnsteige am Bahnhof werden wohl erst nach dem Bau der Schallschutzwand saniert und auch die Risssanierung in der Straße am Burkardstuhl verzögert sich.
Bei der Grundschule bleibt die ausgelagerte Klasse bis zum 23. Juli im Pfarrzentrum, für die Mittagsbetreuung 2021/21 sind 36 Kinder angemeldet.
Für den Himmelspark baut der Bauhof wegen großer Nutzungsnachfrage zwei weitere Holzliegen. Auf einem Privatgrundstück nahe der Gemarkungsgrenze zu Laudenbach im Bereich der ehemaligen Hausmülldeponie fielen größere Mengen abgelagerter Bauschutt auf. Nach Hinweis der Gemeinde prüft die untere Naturschutzbehörde des Landratsamts.
