Schon lange schwärmt Fatah davon, Jacqueline einmal bei der Pariser Landwirtschaftmesse präsentieren zu dürfen. Seine Nachbarn machen sich deswegen schon lustig über den Träumer, und auch seiner Frau wird die ungewöhnliche Tierliebe allmählich zu viel. Schließlich zahlt sich die Hartnäckigkeit, mit der Fatah sich alljährlich bewirbt, aus, und der frankophile Bauer bekommt überraschend eine Einladung in das Land seiner Träume. Der Dorfrat bezahlt ihm die Überfahrt nach Marseille, danach soll ihm sein Schwager weiterhelfen. Der aber lässt sich verleugnen, und so macht sich Fatah allein mit Jacqueline in Richtung Metropole auf.
Bei seiner Wanderung quer durch „La douce France“ schlittert der gutmütige, aber auch etwas naive Bauer zwar in zahlreiche skurrile Situationen, wovon viele mit den Missverständnissen zwischen muslimischer Welt und französischer Tradition zu tun haben, stößt aber durch seine freundlich-offene Art auch auf große Sympathien, und am Ende werden Fatah und seine Geschichte via TV und Facebook unverhofft zum Medienphänomen auf Zeit.
Mit sanftem Humor und farbenfrohen, detailverliebten Bildern von Frankreichs ländlicher Schokoladenseite erzählt der algerischstämmige Regisseur eine klassische Underdog-Geschichte als unbeschwertes, von fröhlichen Folkloreklängen aus der Feder des libanesischen Komponisten Ibrahim Maalouf begleitetes Feelgood-Märchen, das Hamidi ab und zu auch mit dezenten gesellschaftspolitischen Anspielungen würzt. Der vom Straßentheater kommende Komiker Fatsah Bouyahmed hat sich als Co-Autor die Rolle des daueroptimistischen Fatah auf den Leib geschrieben und spielt diesen algerischen Forrest Gump mit einer Mischung aus kindlicher Neugier und aufrichtiger Menschenliebe.
Eine amüsante Geschichte über vorurteilsloses Miteinander, die zu schön ist, um wahr zu sein, aber auf eine unschuldige Art auch so nett, dass man gern daran glauben will.