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BURGSINN: Kiosk im Freibad macht dicht

BURGSINN

Kiosk im Freibad macht dicht

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    Qualität und Service: Nicht nur Pommes, Hot Dogs, Hamburger oder Curry-Wurst, auch Kartoffelpuffer mit Apfelbrei, Schnitzel, Bratklopse oder Hähnchen gehören zum umfangreichen Programm des Burgsinner Schwimmbadkiosks – noch. An der Ausgabe steht Jutta Rützel.
    Qualität und Service: Nicht nur Pommes, Hot Dogs, Hamburger oder Curry-Wurst, auch Kartoffelpuffer mit Apfelbrei, Schnitzel, Bratklopse oder Hähnchen gehören zum umfangreichen Programm des Burgsinner Schwimmbadkiosks – noch. An der Ausgabe steht Jutta Rützel. Foto: Fotos: Klaus Hofmann

    Wenn im September die Schwimmbadsaison in Burgsinn endet, werden Marianne und Gerhard Gutermuth nach 28 Jahren ihren Kiosk schließen. Ihr Entschluss wird allgemein bedauert.

    Nachdem das Freibad nach der Renovierung 1973 wieder eröffnet worden war, wechselten die Kioskbetreiber fast jährlich. Das Angebot mit belegten Broten oder Siedwürsten war recht dürftig und traf nicht den Geschmack der Gäste. Dann pachtete 1984 Marianne Gutermuth, die zusammen mit ihrem Mann bereits in der Fellener Straße den Spessartimbiss betrieb, den Schwimmbadkiosk. Kontinuität kehrte ein.

    Die Gutermuths erinnern sich: „Eine Terrasse gab es nicht, da standen lediglich zwei Tische im Eingangsbereich des Freibades.“ So machte sich Gerhard Gutermuth, gelernter Fliesenleger, mit einer Handskizze für eine Terrasse auf den Weg zu Bürgermeister Heinrich Müller. In Eigenleistung und mit Unterstützung der Bauhofarbeiter verlegte Gutermuth die Bodenplatten. Überhaupt konnte jeder im Schwimmbad auf die Unterstützung der Pächter zählen. So war es für Gerhard Gutermuth selbstverständlich, ehrenamtlich mit anzupacken, wenn an den Schwimmbecken oder im Eingangsgebäude Fliesenarbeiten zu erledigen waren.

    Hervorragende Zusammenarbeit

    Auch bei den Schwimmbadfesten, an denen der Großteil an Speisen von den Vereinen zubereitet und verkauft wurde, war es für die Kioskpächter keine Frage den Vereinen auszuhelfen, wenn ein Gewürz ausging oder sonst etwas fehlte. „Es war eine hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, meint Schwimmmeister Ralf Knüttel. Dieses Vertrauen zeigt sich auch darin, dass die Gutermuths Schlüssel für alle Räume des Schwimmbades haben, umgekehrt auch der Bademeister im Besitz eines Kioskschlüssels ist. „So konnten wir uns im Notfall immer gegenseitig helfen“, erklärt Gerhard Gutermuth.

    Schade findet es eine Gruppe Stammgäste, die fast täglich auf der Terrasse des Freibades anzutreffen ist, dass im September das bewährte Kioskteam aufhört. „Sauber, beste Qualität ein umfangreiches Sortiment und immer einen sympathischen Service“, schwärmen sie und meinen: „Besonders den selbst gebackenen Kuchen von Jutta werden wir vermissen.“ Tagtäglich backt Jutta Rützel, Mitarbeiterin im Kiosk, eigens für das Schwimmbad.

    Sinkende Einnahmen

    Sollte kein guter Nachfolger als Kioskpächter gefunden werden, könnte die Attraktivität des Burgsinner Freibades erheblich leiden, befürchten manche Gäste. „Die Entscheidung war nicht leicht, das Schwimmbad ist ein Teil unseres Lebens, und wir haben die Arbeit hier sehr gerne gemacht, doch in den vergangenen drei Jahren blieb vom Kioskbetrieb nichts übrig“, so Pächterin Marianne Gutermuth. Während Pacht und Personalkosten noch kalkulierbar sind, steigen die Energiekosten ständig, gleichzeitig gehen die Einnahmen zurück.

    Meist würden die Badegäste ihre Getränke vom Supermarkt mitbringen, erklären die Gutermuths und verweisen auf den Vortag mit hochsommerlichen Temperaturen. „Früher kamen an solchen Tagen weit über 1000 Besucher, gestern waren es lediglich 674, und da haben wir insgesamt gerade einmal zwei Kästen Getränke, also Bier, Wasser und Limonade zusammengerechnet, verkauft“, berichtet Gerhard Gutermuth.

    Zudem steht in den nächsten Jahren im Betrieb ein Generationenwechsel an. Sohn Manuel, der bereits mitarbeitet, wird den seit 35 Jahren bestehenden „Spessartimbiss“ übernehmen – eine Doppelbelastung unter diesen Voraussetzungen sei unmöglich, meinen seine Eltern.

    Bürgermeister Franz Schüssler bedauert die Entscheidung der Familie und hätte sie gern zum Weitermachen überredet. „Der Kiosk mit seinem Angebot und dem immer freundlichen, hilfsbereiten und zuvorkommenden Team ist ein Aushängeschild unseres Schwimmbades“, weiß Schüssler. Das weitere Vorgehen: „Die Verpachtung des Kiosks wird für die nächste Saison ausgeschrieben, und ich hoffe, dass wir diese Lücke adäquat schließen können.“

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