Am Samstag, 26. Oktober, kann die Öffentlichkeit bei einem "Tag der offenen Tür" bewundern, was die Mitglieder des Marktheidenfelder Stadtrats am Donnerstag schon in Augenschein nahmen: den Neubau der Kindertagesstätte (Kita) in der Baumhofstraße. Wie Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder vor Beginn des Rundgangs berichtete, habe es beim Elternabend in der vergangenen Woche von den Eltern unisono Lob gegeben und den Hinweis, dass sich die Kinder hier wohl fühlen. Das gelte auch für sein Team, ergänzte Kita-Leiter Manuel Kern: "Das ist wirklich ein ganz toller Kindergarten."
Das Architektenteam mit Georg Redelbach, Carolin Dahinten und Matthias Grob war entsprechend erfreut, dass ihr Konzept aufgeht und auf Zustimmung stößt. Seit 2. September ist die Kita in Betrieb. Für Besucher gewöhnungsbedürftig ist freilich, dass Straßenschuhe im Gebäude tabu sind. Entweder man bringt Hausschuhe mit oder muss Überschuhe anziehen. Doch Redelbach betonte: "Diese Veränderung gegenüber dem alten Bestand macht sich bezahlt." Eine zweite ist die Barrierefreiheit, für die auch ein Aufzug sorgt. Groß geschrieben wird die Sicherheit – das reicht von Fallschutznetzen über Klemmschutz bis zur Brandmeldeanlage.
Bis Jahresende mit 120 Kindern wohl voll belegt
90 Kinder, darunter 45 Krippenkinder, besuchen den Hort zur Zeit. Bis Jahresende, so Manuel Kern, werde ihre Zahl auf 120 steigen. Betreut werden sie in drei Krippen- und drei Kiga-Gruppen von insgesamt 21 Personen. Auch sein Team werde noch zu Jahresbeginn um zwei Köpfe wachsen, berichtete Kern auf Anfrage. Untergebracht ist die bereits voll belegte Krippe im Erdgeschoß, der Regelkindergarten darüber.
Bei 90 Kindern geht was ab. Hier macht sich die gute Raumakustik bezahlt. Der Schallpegel ist gedämpft, die unterschiedlichen Oberflächen wirken sich aus. Ganz bewusst wurde auch auf eine zurückhaltende Farbgebung geachtet, erklärte Architekt Matthias Grob. Seine Kollegin Dahinten berichtete von guten Gesprächen mit dem Personal zum pädagogischen Konzept, dessen Ergebnis unter anderem viel Freiräume in den Zimmern und eine klare Zuordnung sind. Gegessen wird nur in Speiseräumen. Kita-Leiter Kern bescheinigt: "Pädagogischen Aspekte wurden ernst genommen, unsere Ideen aufgegriffen und wo immer möglich umgesetzt."

Architekt Georg Redelbach hofft, mit dem Abbruch des alten Gebäudes noch vor Weihnachten beginnen zu können. Ins Frühjahr hinein sollen der Spielplatz und die Rampe zum Obergeschoss angelegt werden, damit das Außenareal vielleicht schon im Sommer komplett genutzt werden kann. Auch die Ökologie wurde großgeschrieben. Es gibt ein eigenes Heizhaus mit Pelletlager und kurzer Fernwärmezuleitung ins Gebäude sowie Photovoltaik auf dem Dach.
"Die Stadt kann stolz auf diesen Kindergarten sein", bilanzierte Bürgermeisterin Schmidt-Neder, "weil wir den gesetzten ökologischen und pädagogischen Zielen gerecht werden." Ihr Lob galt allen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben.