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Kleinod auf dem Herrgottsberg

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Kleinod auf dem Herrgottsberg

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    Die Kreuzkapelle Rieneck zeigt sich wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit. Mit einem feierlichen Gottesdienst
wurde sie erneut ihrer Bestimmung übergeben.
    Die Kreuzkapelle Rieneck zeigt sich wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit. Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde sie erneut ihrer Bestimmung übergeben. Foto: FOTOS (2) INKEN KLEIBÖMER

    Nachdem der Gläubige 156 Stufen über den Stationenweg erklommen hat, erreicht er oben auf dem Herrgottsberg das kleine Gotteshaus. Margaretha Wolpert hat die Kapelle in Gedenken an den verstorbenen Gatten Philip gestiftet. Eine "würdige alte Dame" nannte Architekt Karl Gruber aus Karlstadt das Bauwerk, das unter seiner Leitung in nur wenigen Monaten restauriert wurde. Zur Feier der gelungenen Sanierung hatte die Stadt Rieneck, die heutige Besitzerin der Kapelle, am Sonntag zu einem Festgottesdienst und einem daran anschließenden Unterhaltungsprogramm eingeladen.

    Edith Reuter, die zweite Bürgermeisterin der Stadt, begrüßte stellvertretend für den erkrankten Bürgermeister Waldemar Horn außer Stadtratskollegen und Mitgliedern des Kirchenrates auch den CSU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Zöller, Bürgermeister Franz Schüßler aus Burgsinn sowie Landrat Armin Grein. Reuter beleuchtete die Arbeiten, die der Erhaltung des Kapellengebäudes dienten. Bereits 1987 hatte der damalige Heimatpfleger auf die Notwendigkeit einer Sanierung hingewiesen.

    Ein Befundbericht wurde 1994 erstellt; 1997 rief die Stadt bereits zu Spenden auf. Der Erfolg dieses Appells ermutigte die Stadtväter: 15 587,86 Euro waren zusammengekommen. Die von Bürgermeister Walter Höfling eingeholten Gutachten und die dazu erstellten Kostenschätzungen wirkten jedoch zunächst abschreckend: 100 000 Euro sollte die Sanierung kosten. Höfling beantragte bei den zuständigen Stellen Zuschüsse und öffentliche Zuwendungen. Der Erfolg konnte sich sehen lassen: Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg gab knapp 12 000 Euro, die Katholische Kirchenstiftung 7500 Euro, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege 15 000 Euro - 10 000 Euro sollen noch in diesem Jahr dazukommen - die Bayerische Landesstiftung München gab 5000 Euro, die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirkes Unterfrankens knapp 19 000 Euro.

    Die geschätzte Bausumme von 100 000 Euro konnte um 22 000 Euro unterschritten werden. Dies war möglich, weil die von Bürgermeister Horn mobilisierten Rienecker Männer 370 freiwillige Arbeitsstunden unentgeltlich leisteten und die Männer vom Städtischen Bauhof ebenfalls halfen. Reuter betonte, dass die Sanierungsmaßnahmen mit keinem Euro die Stadtkasse belastet haben.

    Die Rienecker Musikanten unter Leitung von Armin Walther, der Sängerkranz Rieneck mit Dirigent Leo Breitenbach und der Kindergarten gestalteten den Gottesdienst unter freiem Himmel.

    Pfarrer Rudolf Scherbaum hatte die Predigt unter das Thema "Lebenswege kreuzen sich" gestellt. "Am Anfang ist alles offen, jeder ist einmalig und jeder erhält von Gott die Freiheit, selbst zu entscheiden", welchen Weg er gehen möchte, erläuterte Pfarrer Scherbaum und fragte "welcher Weg führt zum ewigen Glück" und "wollt ihr Gott oder huldigt ihr den Göttern?" Als Wegweiser empfahl der Pfarrer Jesus, er helfe, die Lebensweichen zu stellen. Nur Verzicht auf Gewalt führe zum Ziel und die Liebe sei stets das Wichtigste, erklärte der Pfarrer.

    Landrat Grein zitierte aus Goethes Faust "Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es zu besitzen". Mit diesem wunderschön hergerichteten Denkmal hätten die Rienecker diese Worte verwirklicht. Grein wünschte allen Besuchern der Kapelle und denen, die den beeindruckenden Ausblick auf die Umgebung genießen, dass sie sich wohl fühlen.

    Anschließend hatte die Gemeinde Gelegenheit, in der Kapelle den Vortrag von Andreas Weber zu hören, der über die Entstehung der Kreuzkapelle mit dem Dreifaltigkeitsbild der Stifterfamilie, dessen Steinmetz unbekannt ist, über deren Symbolik mit den Assistenzfiguren und über den Verlauf der Renovierungsarbeiten berichtete.

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    Architekt Gruber ging auf die Renovierungsarbeiten ein. So wurden aus Kostengründen die Wandmalereien nicht freigelegt und die Wände nur gestrichen. Die Eingangstür der Kapelle wurde überarbeitet und gestrichen, das Altarbild im Original belassen und nur ein wenig aufgefrischt. Die zahlreichen Besucher am Sonntag waren von der Ausführung der Renovierungsarbeiten und der Gestaltung des Gottesdienstes begeistert und freuten sich, dass nun wieder Hochzeiten und Andachten in der Kreuzkapelle gefeiert werden. können.

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