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LOHR: Kleinstes Museum Deutschlands: Leuchtende Isolatoren in Lohr

LOHR

Kleinstes Museum Deutschlands: Leuchtende Isolatoren in Lohr

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    Bei Nacht eine eigene Welt: Die beleuchteten Isolatoren, die Lothar Vormwald in dem kleinen Gärtchen am noch kleineren Isolatorenmuseum im Trafotürmchen in Lohr (Lkr. Main-Spessart) platziert hat, sind echte Hingucker. Industrieschrott wird so zu Kunst. Die Einweihung des Gartens ist im Juli.
    Bei Nacht eine eigene Welt: Die beleuchteten Isolatoren, die Lothar Vormwald in dem kleinen Gärtchen am noch kleineren Isolatorenmuseum im Trafotürmchen in Lohr (Lkr. Main-Spessart) platziert hat, sind echte Hingucker. Industrieschrott wird so zu Kunst. Die Einweihung des Gartens ist im Juli. Foto: Foto: Wolfgang Dehm

    Seit zwölf Jahren betreibt Lothar Vormwald (63) in Lohr (Lkr. Main-Spessart) das einzige öffentliche Isolatorenmuseum Europas. Nun hat er es um eine Ausstellungsfläche im Freien erweitert. Einige der dort zu sehenden Exponate sind nachts beleuchtet, so dass sich ein fast schon mystisch angehauchtes Bild ergibt.

    Am 20. Juni 2004 ging für den gelernten Starkstromelektriker Vormwald, der seit Jugendtagen von Isolatoren fasziniert ist, ein Traum in Erfüllung: im ehemaligen Trafotürmchen an der Haaggasse eröffnete er ein Isolatorenmuseum.

    Rund 5000 Besucher hat er seitdem durch sein kleines Reich geführt, in dem er auf engstem Raum 603 Isolatoren aus 40 Ländern zeigt. Maximal sieben Leute passen gleichzeitig in das knapp 100 Jahre alte denkmalgeschützte Türmchen, das der Stadt Lohr gehört.

    Ältestes Exemplar von 1891

    Seit Vormwald im Jahr 1976 seinen ersten Isolator geschenkt bekommen hatte, wuchs seine private Sammlung kontinuierlich. Heute umfasst sie Hunderte Exemplare aus verschiedensten Ländern der Erde. Vormwald hat Isolatoren aus Porzellan, Glas und Kunststoff, manche sind nur wenige Zentimeter lang und wiegen nur einige wenige Gramm, andere sind fast vier Meter hoch und bringen annähernd eine halbe Tonne auf die Waage.

    Sein ältestes Exemplar stammt aus dem Jahr 1891 (den ersten Isolator überhaupt baute Werner von Siemens im Jahr 1848), die jüngsten stammen aus der Jetztzeit.

    Wichtig war Vormwald, dass in seinem Museum nicht nur Technikfans auf ihre Kosten kommen, sondern auch der Normalbürger, der nichts mit Isolatoren am Hut hat. Deshalb verzichtete er in seinen Erläuterungstafeln bewusst auf zu viele Fachsausdrücke.

    Mitte Februar dieses Jahres begann Vormwald damit, sein Museum um einen direkt an das Türmchen anschließenden 60 Quadratmeter großen Außenbereich zu erweitern. Mittlerweile ist die mit einem Eisenzaun abgegrenzte Fläche fertig.

    Einweihung Anfang Juli

    Einige der dort zu sehenden Isolatoren hängen an einem Eisengestell, andere stehen hoheitsvoll und teilweise beleuchtet auf Betonsockeln. Finanziert hat Vormwald den neuen Ausstellungsbereich aus eigener Tasche – genauso wie schon die Renovierung des Trafotürmchens vor mehr als zehn Jahren.

    Am 9. Juli wird das Isolatoren-Freigelände offiziell seiner Bestimmung übergeben – beim Internationalen Isolatorensammler-Treffen. Dieses findet in diesem Jahr, Vormwald zu Ehren, in Lohr statt.

    Isolatoren

    Körper, die keine oder nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit besitzen, nennt man Isolatoren. Unter normalen Bedingungen zählen dazu etwa Glas, Gummi, oder Keramik. Isolatoren werden überall eingesetzt, wo blanke elektrische Leiter befestigt, gehalten oder geführt werden müssen, ohne dass es zu einem wesentlichen Stromfluss durch das Befestigungselement kommen darf. Isolatoren gibt es seit gut 160 Jahren. Man findet sie unter anderem an Freileitungsmasten, wo sie Hochspannungsleitungen gegenüber den Masten isolieren. wde/sp

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