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Hausen: Klimatolerant: Baumhasel, Esskastanie, Orientbuche & Co.

Hausen

Klimatolerant: Baumhasel, Esskastanie, Orientbuche & Co.

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    Da freut sich das Försterherz: Michel Hahn mit einer 20 jährigen Esskastanie
    Da freut sich das Försterherz: Michel Hahn mit einer 20 jährigen Esskastanie Foto: Irmgard Hamann

    Der jährliche Waldbauerntag der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Arnstein führte mit 50 interessierten Waldbesitzern in den Gemeindewald Hausen. Der dortige Förster Michel Hahn ist bekannt für seine Experimentierfreudigkeit und stellte Aufforstungen mit alternativen Baumarten im Alter von vier bis 20 Jahren vor, so die Pressemitteilung der FBG.

    Zunächst erklärte Hahn anhand einer mit Bäumen bestückten Klimaleiter, welche Baumarten jetzt und in Zukunft durch die Klimaerwärmung und Trockenjahre besonders Probleme bekommen. Michel Hahn: „Ein großer Teil der Wälder mit ertragreichen Baumarten, mit denen bisher vor allem gearbeitet wurde, fliegt uns gerade um die Ohren“. Fichten und Kiefern würden vielerorts dürr oder vom Käfer befallen, aber auch Lärchen, Bergahorn, und mancherorts die Buchen und Douglasien zeigen Trockenschäden, vor allem auf schlechteren Standorten.

    Die Waldbauern in einem sieben Jahre alten Baumhaselbestand mit beachtlicher Höhe und Qualität.
    Die Waldbauern in einem sieben Jahre alten Baumhaselbestand mit beachtlicher Höhe und Qualität. Foto: Irmgard Hamann

    Hahn experimentiert bereits seit vielen Jahren mit verschiedenen, zum Teil recht trockenresistenten Baumarten. „Je weiter man streut, desto bessere Chancen hat der Wald“, so Hahns Credo. Um für die zukünftige Klimaerwärmung gewappnet zu sein, werden Baumarten aus südlichen Ländern verwendet. Da die Bäume bei uns aber auch Frost ertragen müssen, sollten nur Gebirgsbaumarten verwendet werden. Gezeigt wurden: verschiedene Walnussherkünfte aus dem Himalaya und Kleinasien, Schwarznuss, Baumhasel, Schneeballblättriger Ahorn, Orientbuche, Feldahorn, Esskastanie,  Wildbirne, Wildapfel, Eibe und Hemlocktanne.

    Der Förster ging anschaulich auf die Besonderheiten der einzelnen Baumarten ein. Sein Rat: Man solle möglichst viele verschiedene Mischbaumarten verwenden. Diese werden aber nicht einzeln-, sondern gruppenweise (mindestens 15 mal 15 Meter eine Baumart zuzüglich  Schattlaubholz) gepflanzt, da sonst viele Baumarten durch unterschiedliche Wuchsdynamik untergehen würden.

    Hauptsächlich solle man bei Pflanzungen einheimische Baumarten aus dem trockenen Bereich verwenden, beispielsweise Eiche, Buche, Hainbuche, Elsbeere, Speierling und  Feldahorn, aber eine gewisse Beimischung trockenresistenter südlicher Gebirgsbaumarten wie Walnuss aus dem Himalaya, Baumhasel, Orientbuche oder auf geeigneten, kalkfreien Standorten die Esskastanie, sei eine im Hinblick auf den Klimawandel sinnvolle Bereicherung unserer Waldbestände.

    Auf die lehrreiche Exkursion folgte eine gemeinsame Brotzeit im Feuerwehrhaus Retzstadt.

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