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Lohr: Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Neuen im Amt

Lohr

Klimawandel ist die größte Herausforderung für die Neuen im Amt

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    Veränderungen beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt: Im Bild (von links) Ludwig Angerer, Behördenleiter; Bernhard Schwab, stellvertretender Amtsleiter und Bereichsleiter Landwirtschaft; Matthias Ruhland, Leiter Beratung und Bildung (geht in den Ruhestand); Irma Geyer, neue Leiterin Beratung und Bildung; Lukas Nitzl, neuer Abteilungsleiter Forst in Aschaffenburg; Wolfgang Grimm, neuer Bereichsleiter Forst; Katja Sander, neue Stabsstelle Presse und Kommunikation.
    Veränderungen beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt: Im Bild (von links) Ludwig Angerer, Behördenleiter; Bernhard Schwab, stellvertretender Amtsleiter und Bereichsleiter Landwirtschaft; Matthias Ruhland, Leiter Beratung und Bildung (geht in den Ruhestand); Irma Geyer, neue Leiterin Beratung und Bildung; Lukas Nitzl, neuer Abteilungsleiter Forst in Aschaffenburg; Wolfgang Grimm, neuer Bereichsleiter Forst; Katja Sander, neue Stabsstelle Presse und Kommunikation. Foto: Heinz Scheid

    "Personell neu aufgestellt" wurde das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt, sagte Behördenleiter Ludwig Angerer bei einem Pressegespräch am Freitag in Lohr. Anlass war die Neuausrichtung der landwirtschaftlichen Verwaltung in Bayern, was auch Folgen für den Forstbereich hatte. Bildung und Beratung sollen mehr Gewicht erhalten.

    Die Reform der Landwirtschaftsverwaltung im Freistaat wurde am 1. Juli 2021 gestartet. Ziel: Landwirtschaft wieder stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken, verkündete die bayerische Staatsregierung. Beim AELF Karlstadt führte das zu Um- und Neubesetzungen, die zum 1. April 2022 vollzogen sein werden, sagte Angerer.

    Die Behörde hat zwei große Bereiche, nämlich Landwirtschaft und Forsten. Bernhard Schwab, stellvertretender Amtsleiter und Bereichsleiter Landwirtschaft, sprach von einer Straffung der Verwaltung und mehr Präsenz in der Fläche. Als Stichworte nannte er Biodiversität, Tierwohl, Ökolandbau und Regionalität. Ernährung und Hauswirtschaft spielen ebenfalls weiter eine Rolle.

    Nicht betroffen von der Reform sei die staatliche Förderung. Als Beispiel nannte Schwab das Streuobst mit 91 000 Bäumen im Amtsgebiet, das die Kreise Main-Spessart, Aschaffenburg, Miltenberg und die Stadt Aschaffenburg umfasst. Man bringe es hier auf rund 27 Prozent der Streuobst-Fördersumme in Bayern.

    Die landwirtschaftliche Bildung und Beratung wurde bedarfs- und aufgabengerecht angepasst. Das Sachgebiet übernimmt Irma Geyer, die von der Agrarökologie kommt. Als Ziele nannte sie: Ökolandbau stärken, Biotopverbund und Wildlebensraum schaffen. Die Bereitschaft der Landwirte dafür sei da, sagte Geyer, zu deren Aufgaben auch Gewässerschutz und Stellungnahmen zu Baumaßnahmen gehören. Sie ist Nachfolgerin von Matthias Ruhland, der in den Ruhestand tritt.

    Doppelfunktion abgeschafft

    Neben der Tätigkeit als Amtsleiter war Ludwig Angerer zugleich Bereichsleiter Forsten. Diese Doppelfunktion wurde abgeschafft und der Posten des Bereichsleiters Forsten neu geschaffen und mit Wolfgang Grimm besetzt. Der aus Mittelsinn stammende Forstdirektor war zuvor Abteilungsleiter Forst in Aschaffenburg und hat seinen Dienstsitz nun in Lohr. Grimm sei ein begeisterter Ausbilder, hervorragender Lehrer und in den forstlichen Traditionen des Spessarts verankert, sagte Angerer.

    Der neue Bereichsleiter betonte die mit dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen. Es sei wichtig, die Waldflächen zu erhalten und zu verteidigen, denn vor allem am Untermain werde viel gebaut: "Wir müssen den Landverbrauch in irgendeiner Weise in Grenzen halten." Für kommende Generationen müsse man gemischte und stabile Wälder aufbauen, sagte Grimm, der außerdem den Natur- und Artenschutz bei der Waldbewirtschaftung erwähnte.

    Mehr Kommunikation

    Sein Nachfolger als Abteilungsleiter in Aschaffenburg ist Lukas Nitzl, der aus dem Landkreis Erding stammt. Mit seinen 28 Jahren trägt er zur personellen Verjüngung im AELF Karlstadt bei; das sei ein elementar wichtiges Thema für die Behörde, meinte Angerer.

    Nitzl hat in Freising studiert, absolvierte die Referendarzeit und trat im November 2021 seinen Dienst in Aschaffenburg an. Er wolle aktiv an der Entwicklung der Wälder im Zeichen des Klimawandels mitwirken, sagte der Forstrat, das finde er spannend.

    Um mehr Landwirtschaft und Forsten nach außen zu zeigen, wurden neue Stabsstellen für Presse und Kommunikation eingerichtet. Im AELF Karlstadt übernimmt Katja Sander diese Aufgabe. Sie war als Revierleiterin in Lohr und im Waldnaturschutz im Raum Würzburg tätig und sieht ihren neuen Posten "mit einigen Herausforderungen verbunden". Sie werde sich dafür weiterbilden und trete die neue Stelle mit Begeisterung an.

    Matthias RuhlandNach 42 Jahren in der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung tritt Matthias Ruhland zum Monatsende beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt in den Ruhestand. Er ist Leiter des Sachgebiets Beratung und Bildung mit Dienstsitz in Aschaffenburg. Ruhland stammt aus der Oberpfalz und hatte seinen Berufseinstieg in Passau als Berater für Schweinebetriebe. Aus familiären Gründen ging er nach Aschaffenburg, war in der Milchviehberatung tätig und mit Stellungnahmen zu Bauvorhaben befasst. Augenmaß, Weitsicht und Klarheit zählte AELF-Leiter Ludwig Angerer als Eigenschaften von Ruhland auf, der auch Meister ausbildete und Lehrer in der Landwirtschaftsschule Schweinfurt war.Ruhland erlebte in den letzten Jahrzehnten den tiefgreifenden, anhaltenden Strukturwandel der Branche mit Höfesterben und dem Trend zu immer größeren betrieblichen Einheiten, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. "Was mir weh tut, ist das Image der Landwirtschaft", sagte er. Die Landwirte fühlten sich von der Gesellschaft "nicht verstanden", schlug Ruhland den Bogen zur Neuausrichtung der Landwirtschaftsverwaltung, die an diesem Punkt zu Verbesserungen kommen wolle.Quelle: Eiei

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