Beschäftigte des Klinikums Main-Spessart in Lohr haben am Dienstag die Forderungen der Gewerkschaft Verdi in der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst unterstützt. "Das ist eine aktive Mittagspause, kein Streik", betonte Personalratsvorsitzender Albrecht Christ. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Sandra Zimmer wies auf die Forderungen nach 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro, und die Entlastung der Beschäftigten durch mehr freie Tage hin. Sie höre in Gesprächen immer wieder, dass die Kliniken mehr Personal bräuchten.
Solidarisch mit seinen Beschäftigten zeigte sich Klinikreferent René Bostelaar: "Ich stehe voll dahinter." Das Personal leiste hervorragende Arbeit, die Patienten seien zufrieden. Er hoffe, "dass die Gewerkschaft es schafft, einen fairen Deal auszuhandeln". Bostelaar sah den Staat in der Pflicht, die Krankenhäuser finanziell besser auszustatten. Die Lohrer Klinik mache jedes Jahr fünf Millionen Euro Verlust: "Das Geld, das wir für die Patientenversorgung bekommen, reicht nicht."
"Vor Personalmangel weiß man oft nicht, was man zuerst machen soll", sagte der frühere stellvertretende Personalratsvorsitzende und jetzige Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Kimmel. Deutsche Krankenhäuser hätten den schlechtesten Personalschlüssel in ganz Europa. Eine Pflegekraft müsse sich im Durchschnitt um 13 Patienten kümmern.