Die im Eigenbetrieb zusammengefassten drei Kreiskrankenhäuser in Lohr, Karlstadt und Marktheidenfeld sollen ebenso eine „schwarze Null“ schreiben wie die beiden Seniorenheime in Gemünden und Marktheidenfeld. Das erläuterte Klinikreferent Ottmar Kliegl dem Werkausschuss des Landkreises Main-Spessart am Montagmorgen im Kreiskrankenhaus Marktheidenfeld.
Bei den Kreiskrankenhäusern greift die landkreisinterne Reform seit zwei Jahren: 2008 und 2009 erwirtschaftete das Klinikum geringe Überschüsse. Dem stehen allerdings seit 2007 steigende Verluste bei den Seniorenheimen gegenüber, sodass der Eigenbetrieb unterm Strich bislang nur im Jahr 2006 einen Gewinn verzeichnet hat.
Geburtshilfe bleibt Sorgenkind
2010 verlustfrei zu bleiben, erfordere wieder hohe Anstrengungen, erklärte Klinikreferent Kliegl. So rechnet er angesichts der Forderungen der Gewerkschaft nach fünf Prozent mehr Lohn tatsächlich mit zwei Prozent Mehrausgaben beim Pflegepersonal und mit drei Prozent bei den Ärzten. Stärkere Lohnzuwächse hält er angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage für nicht nachvollziehbar.
Steigenden Kosten für Energie, EDV und den medizinischen Bedarf setzt die Klinikum-Verwaltung geplante höhere Erlöse von 3,4 Prozent entgegen. Das Haushaltsvolumen der drei Kreiskrankenhäuser steigt damit auf 44,9 Millionen Euro an. Sorgenkind bleibt die Geburtshilfe in Karlstadt: Bei etwa 700 Geburten von Landkreisbewohnern im Jahr kamen 2009 nur 266 Kinder in der Kreisstadt zur Welt. 2010 plant die Verwaltung verhalten optimistisch mit 300 Geburten in ihrem Karlstadter Kreiskrankenhaus.
Heimentgelte erhöht
Dem wachsenden Defizit in den beiden Seniorenheimen begegnet der Landkreis auf zweierlei Art: Zum einen hat er schon die Heimentgelte für die Bewohner erhöht. Zum anderen hat er am Montagnachmittag in Verhandlungen mit Pflegekassen und Bezirk acht Prozent höhere Pflegesätze durchgesetzt. Entsprechende Erhöhungen sind von verschiedenen Seiten in den vergangenen Jahren angemahnt worden, aber die Verwaltung sah laut Kliegl bis heuer keine Chance auf Verwirklichung. Landrat Thomas Schiebel gab zudem mit Blick auf die Heimentgelte zu bedenken, dass die Kreis-Heime unter wachsendem Wettbewerbsdruck durch private, nicht tarifgebundene Häuser stünden.
Da das Wirtschaftsvolumen für die Heime 2010 nur um 3,3 Prozent auf 7,5 Millionen Euro ansteigen soll, rechnet der Landkreis jetzt aber mit einem ausgeglichenen Ergebnis.
Stellen für Mitarbeiter sicher
Erfreulich für die Mitarbeiter in Kreiskrankenhäusern und Heimen: Ihre Stellen sind nicht nur sicher; der Landkreis stellt auch wieder ein, nachdem wegen der Krankenhausreform 2004 vor allem jüngere Angestellte gehen mussten. Insgesamt beschäftigt der Landkreis jetzt 1055 Mitarbeiter (+ 2,4 %), viele davon in Teilzeit.
Der Werkausschuss genehmigte den Wirtschaftsplan 2010 einstimmig, nachdem zuvor alle Fraktionen die Entwicklung gelobt hatten.