Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der städtischen Forstverwaltung und der Bayerischen Forstschule haben Bürgermeister Mario Paul und Schulleiter Robert Staufer geschlossen. Im Beisein des seit Februar amtierenden Leiters des städtischen Forstamts, Michael Neuner, ging Paul auf die bereits seit Jahrzehnten bestehende Kooperation ein, die jetzt mittels eines Vertrages für die Zukunft intensiviert werden soll. Paul verwies dabei auf das Fachwissen seines Fortsamtsleiters, der zuvor als Lehrer an der Forstschule in verantwortender Position tätig war.
Neuner sieht die Zusammenarbeit als eine Herzensangelegenheit. Noch immer verspüre er eine innige Verbindung zur Forstschule, die jedes Jahr von 130 forstlichen Nachwuchskräften besucht wird und eine mehr als 100-jährige Tradition in Lohr mit sich bringt. "Wir können Lehrinhalte am besten vermitteln, wenn wir diese in der Praxis zeigen", sagte Neuner. Der städtische Wald – drittgrößter Kommunalwald in ganz Bayern – biete sich dafür hervorragend an.
Staufer sieht in der Kooperation eine Stärkung der praxisnahen Aus- und Weiterbildung und die Bereitstellung gemeinsamer Übungs-, Lern und Beobachtungsflächen für die forstliche Umweltbildung auch für die Bevölkerung. Hierzu soll ein Erlebnis-Parcours geschaffen werden, an dem Bürger die Arbeit eines Försters mittels Schautafeln und Erlebnispfaden vermittelt bekommen. Neuner könnte sich die Eröffnung Mitte 2023 vorstellen.
Praxisnahe Ausbildung
Weiterhin wird zukünftig der Stadtwald allen Lehrgangsteilnehmern der Forstschule für die praktische Ausbildung zur Verfügung gestellt. Studierende der Forstschule würden zukünftig bei der Bewerbung um einen städtischen Praktikumsplatz im Forst bevorzugt berücksichtigt werden. Hingegen erhält das Forstpersonal der Stadt die Möglichkeit an Fortbildungsveranstaltungen der Forstschule teilzunehmen.
Staufer, der sich nach mehr als 20 Jahren als Schulleiter an der Lohrer Forstschule im Januar in den Ruhestand verabschiedet, sieht den Vertrag nicht als Neustart, sondern als Weiterentwicklung einer guten Zusammenarbeit mit der Stadt: "Unser Studenten sollen möglichst viel praxisnahe Ausbildung im Wald erhalten und aus der Arbeit des Stadtforstes lernen." Dem städtischen Forstamtsbetrieb attestierte er, in der Vergangenheit stets eine vorbildliche und nachhaltige Bewirtschaftung umgesetzt zu haben.
Michael Neuner sprach abschließend von vielen Synergieeffekten. "Durch die Zusammenarbeit mit den Studenten wird auch unsere Forstarbeit besser", zeigte er sich zuversichtlich. Paul bedankte sich bei Staufer mit einem Präsent als Verabschiedung in den "Unruhestand" für die moderne Aufstellung der Forstschule und klare Ideen von Zielen, die er als ausgewiesener Fachmann stets umgesetzt habe.