Sie hatte es sich im Garten einer Familie in Frammersbach gemütlich gemacht: Eine rund anderthalb Meter lange und fünf Zentimeter dicke Kornnatter. Nachdem der Hund der Familie das Tier am Donnerstag vergangener Woche entdeckte, die Familie den Fund der Polizei meldete und diese die ungiftige Schlange abholte, wartet sie seit dem in einer Zoohandlung auf ihren Besitzer – allerdings erfolglos.
„Bisher hat sich niemand gemeldet“, informiert Martin Deisenroth von der Polizei Lohr auf Nachfrage. Und nach einer Woche sind die Hoffnungen, dass sich noch jemand meldet, gering. Was aber tun mit der anderthalb Meter langen Würgeschlange? Feste Wartezeiten, wie lange ein Tier aufbewahrt wird, bis sich jemand meldet, gibt es nicht, erklärt Deisenroth. Insofern würde die Polizei Lohr das Tier nun auch an jemanden herausgeben, der Interesse an dem exotischen Haustier hat. Dabei müsste es sich aber um eine zuverlässige Person handeln, die im besten Fall nachweisbar Erfahrung mit artgerechter Schlangenhaltung hat.
Kornnattern gelten im Allgemeinen als nacht- und dämmerungsaktiv, nehmen aber auch tagsüber schon einmal gerne ein Sonnenbad. Sie sind ausgesprochen gute Kletterer, bewegen sich also auch in Bäumen und erbeuten hier Vögel oder plündern deren Nester.
Darüber hinaus ernährt sich die Kornnatter von kleinen Säugetieren wie Mäuse oder Ratten, Reptilien oder Amphibien, die sie durch Erwürgen tötet. Über Gift verfügt die Kornnatter nicht.
Wer Interesse an der Schlange hat und entsprechende Erfahrungen und Unterbringungsmöglichkeiten aufweisen kann, kann sich bei der Polizei Lohr unter Tel. (0 93 52) 87 41-30 melden.