Die in Deutschland seltene Kreiselwespe (Bembix rostrata) hat der Naturschützer Walter Malkmus von der LBV-Kreisgruppe Main-Spessart am Romberg bei Sendelbach wiederentdeckt. Wie Malkmus berichtet, ist der Romberg ein Umlaufberg des Mains und bietet mit seinen prähistorischen Sandablagerungen nach Entwaldung und Renaturierung wieder einen günstigen Lebensraum für wärmeliebende Insekten aller Art.
Kräftiger Summton
Besonders die vielen offenen Sandstellen würden von verschiedenen Grabwespenarten besiedelt, die ihre Brutkammern in den Sand bauen. Erst vor kurzem hatte Malkmus dort eine größere Anzahl auffallend großer Grabwespen mit kräftigem Summton an einer Sandfläche herumschwirren sehen. Er hat sie als Kreiselwespen identifiziert, die bereits der Lohrer Arzt und Naturforscher Hans Stadler in den 1950er-Jahren am Romberg beobachtet hatte. Nach langer Abwesenheit habe sich die seltene Art dort wieder eingestellt.
Die Kreiselwespe gehört nach Angaben von Walter Malkmus zu den Grabwespen und erreicht eine Körperlänge von bis zu 24 Millimetern. Auffallend und artkennzeichnend sind ihre großen, grünen Facettenaugen sowie ihr schwarzer Hinterleib mit wellenförmig geschwungenen, gelben Binden. Die größeren Weibchen schachten einen bis zu 15 Zentimeter langen Nestgang im Sand aus. Dieser mündet in eine Brutzelle, die vom Weibchen mit einer erbeuteten Fliege bestückt und mit einem Ei belegt wird.
Das unterirdische Nest wird dann mit Sand zugescharrt und die ausgeschlüpfte Larve regelmäßig auf ihren Entwicklungsstand hin kontrolliert. Benötigt die Larve neue Nahrung, wird der Vorrat um weitere Fliegen ergänzt, die die Weibchen im Flug erbeuten. Zur Eigenversorgung mit Nektar besuchen die Kreiselwespen bevorzugt Thymian und Besenheide, die reichlich am Romberg wachsen. Nach der Bundesartenschutzverordnung ist die Kreiselwespe die einzige geschützte Grabwespe.