Drei Straßenbauaufträge in Höhe von insgesamt rund 3,7 Millionen Euro vergab der Kreistag in seiner Sitzung am Freitag in Lohr jeweils einstimmig. Demnach soll die Strabag AG (Schwarzach) die Ortsdurchfahrt Neubessingen für rund 1,13 Millionen Euro ausbauen, außerdem die Ortsdurchfahrt Habichsthal für 1,55 Millionen Euro. Den Ausbau der Ortsdurchfahrt Tiefenthal soll für 1,04 Millionen Euro die Zehe-Bau GmbH (Burkardroth) übernehmen.
Ebenfalls einstimmig beschloss das Gremium, dass nicht benötigte Haushaltsmittel aus einer Deckenverstärkungsmaßnahme der Kreisstraße MSP 31 für den neu vorgesehenen Kreuzungsumbau B 8 / MSP 31 bei Altfeld umgewidmet werden sollen. Der Anteil des Landkreises bei dem mit 255 000 Euro veranschlagten Umbau liegt bei voraussichtlich 134 000 Euro.
Main-Spessart-Sprinter startete später
Bereits im März hat der Kreistag umfangreiche Tarifmaßnahmen im Bereich des Verkehrsverbundes Mainfranken beschlossen. Am Freitag stimmte das Gremium nun auch einer Finanzierungsvereinbarung zwischen den Aufgabenträgern aufgrund der "Allgemeinen Vorschrift über den Ausgleich für Tarifmaßnahmen bei der Beförderung im ÖPNV im Verkehrsverbund Mainfranken" zu; Anlass dafür war unter anderem die Einführung des 365-Euro-Tickets für Schüler und Auszubildende.
Laut Monika Mützel, Nahverkehrsbeauftragte des Landkreises Main-Spessart, startete die Freizeitlinie Main-Spessart-Sprinter heuer coronabedingt erst am letzten Maiwochenende. Bis 4. Oktober soll der Bus mit Fahrradanhänger nun an Wochenenden und Feiertagen Lohr mit Hasloch verbinden und dabei in Neustadt, Hafenlohr, Marktheidenfeld, Lengfurt, Trennfeld und Kreuzwertheim halten.
An den 16 Tagen, an denen der Main-Spessart-Sprinter heuer bereits gefahren sei, habe er insgesamt 140 Fahrgäste und 119 Fahrräder transportiert, so Mützel.
Forderung nach ÖPNV-App
Richard Roos (UGM) regte an, von den nicht angefahrenen Gemeinden aus Zubringer zu den Sprinter-Haltestellen zu schaffen. Christian Baier (Grüne) forderte, der ÖPNV müsse bequemer gemacht werden, beispielsweise mit Chipkarte oder App-Anbindung. Dies sei derzeit nicht umsetzbar, sagte Mützel, die Verkehrsunternehmen lebten noch in der "alten Welt", momentan setze man auf Telefonlösung und Tickets im Bus. Mathilde Lembach (Grüne) meinte, der Rufbus sei zwar verbessert worden, für Jugendliche sei das System aber "viel zu unflexibel".
Ein Antrag der Grünen, im Landkreis einen Pflegestützpunkt einzurichten, der Pflegebedürftigen und Angehörigen Beratung und Hilfe bieten soll, wurde von allen Fraktionen befürwortet. Die Errichtung eines Pflegestützpunktes solle zeitnah angestrebt werden, lautete der einstimmige Beschluss.