"Es war eine schöne Zeit, und ich habe es sehr gerne gemacht", sagt Margarete Aull (66). Über Jahrzehnte war sie die gute Seele für die katholische Kirchengemeinde St. Bartholomäus in Frammersbach. Mit dem Ende des Kirchenjahres ging sie als Küsterin in den Ruhestand.
Angefangen hat die Begeisterung für die Mitarbeit in der Kirche schon in ganz jungen Jahren. Damals verließen die Ordensschwestern die Marktgemeinde, und ihre Mutter Hanni Staub kehrte den Kirchenraum und schmückte diesen. An der Seite ihrer Mutter wuchs Margarete Aull in das Amt der Küsterin hinein und kümmerte sich seitdem um alle Belange in der Kirche. Insgesamt waren Mutter und Tochter 60 Jahre lang im Küsterinnendienst tätig.
Eine Dreiviertel Stunde vor dem Gottesdienst bereitete sie die Utensilien vor, damit der Gottesdienst würdig gefeiert werden kann. Sie entzündete die Kerzen und legte die Gewänder auf. Den Ministranten half sie beim Anziehen und kümmerte sich um die Pflege beziehungsweise Wäsche der Gewänder, Altardecken und kleineren Stoffteile.
Hinzu kam das Läuten zum Gottesdienst oder während diesem. Stets sorgte sie selbstständig dafür, dass genügend Hostien da waren und der Messwein nicht ausging – aber nicht nur in der Kirche. Margarete Aull richtete auch alles für die Gottesdienste in der Kreuzkapelle her oder für die Prozessionen. In der langen Zeit unterstützte sie mit ihrer freundlichen Art fünf Pfarrer. Am längsten davon Pfarrer Bernhard Albert, der im Sommer in den Ruhestand ging.
Sein Nachfolger Michael Schmitt stellte im Gottesdienst am Christkönigssonntag die tolle Leistung von Margarete Aull heraus. "Sie haben ihre Spuren hinterlassen und mit Herzlichkeit Gottesdienste aller Art vorbereitet."