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LOHR: Kunst im Turm: Detailreiche Bilder und reduzierte Skulpturen

LOHR

Kunst im Turm: Detailreiche Bilder und reduzierte Skulpturen

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    „Kunst im Turm“ im Spessartmuseum zeigt Bilder von Manfred Kraft und Skulpturen von Rainer Kuhn. Künstler Kraft posierte für das Foto vor einem Selbstporträt.
    „Kunst im Turm“ im Spessartmuseum zeigt Bilder von Manfred Kraft und Skulpturen von Rainer Kuhn. Künstler Kraft posierte für das Foto vor einem Selbstporträt. Foto: Fotos: dehm

    Seit rund einem Jahr gibt es im Spessartmuseum die Ausstellungsreihe „Kunst im Turm“, die von Leonhard Tomczyk, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums, betreut wird. In der fünften Auflage sind Werke zweier Gemündener Künstler zu sehen: des Malers, Grafikers und früheren Kunsterziehers Manfred Kraft (Jahrgang 1952) und des Bildhauers und Steinmetzes Rainer Kuhn (Jahrgang 1945).

    Am Dienstag wurde die kleine Ausstellung von Barbara Grimm (stellvertretende Museumsleiterin), Tomczyk, Andreas Eich (Museumstechniker) und Kraft eröffnet – Kuhn war verhindert. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Museums bis Ende Juni zu sehen.

    Bei beiden Künstlern stehe der Mensch im Vordergrund, wenn auch die Darstellungsweise sehr unterschiedlich sei, sagte Tomczyk. Krafts Gemälde seien dem fantastischen Realismus der Wiener Schule zuzuordnen, erinnerten an Werke von Ernst Fuchs, Rudolf Hausner oder auch den Würzburger Wolfgang Lenz.

    Verschiedene Themen

    Laut Tomczyk verarbeitet Kraft in seinen Bildern persönliche Erlebnisse, das aktuelle politische und sozial-kulturelle Geschehen, sowie die Umweltproblematik. Bei dem in der Ausstellung zu sehenden Selbstporträt habe Kuhn seine Herzoperation verarbeitet, das Bild „Der Mechaniker“ sei eine Hommage an Kuhn Vater und in dem Bild „Wer sich erhöht, wird erniedrigt werden“ gehe es um Bischof Tebartz-van Elst.

    Während Krafts Bilder von der Liebe zum Detail geprägt seien, reduziere Kuhn seine Figuren auf das Minimum. Die betont vertikalen Gestalten tauchten beinahe magisch aus der sie umschließenden Materie des Steins oder des Holzes heraus. Sie zeichneten sich durch ein ausgewogenes Licht- und Schattenspiel auf der Oberfläche sowie eine feinsinnige, teilweise melancholisch anmutende Schönheit aus, so Tomczyk.

    Kuhn sei es auch ein Anliegen, alternative Grabmalplastiken jenseits der Massenware zu schaffen. Wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise regten beide Künstler mit ihren Werken zum Nachdenken an, so Tomczyk.

    Nicht zum Verkauf

    Kraft, der früher mit Ölfarben malte, später Acryl ausprobierte, bevorzugt heute eine Kombination aus Farbstiftzeichnung und Airbrush auf starkem weißen Karton. In dieser Technik müsse man wie beim Aquarell von hell nach dunkel arbeiten. Die Rahmen zu seinen Bildern fertige er selbst. In Ausstellungen sind Krafts Bilder sehr selten zu sehen. Laut Kraft hängt dies damit zusammen, dass er seine Werke nicht verkaufen möchte.

    Aus aktuellem Anlass erinnerte Barbara Grimm daran, dass das Spessartmuseum im Lohrer Schloss am Dienstag auf den Tag genau 80 Jahre alt wurde. Als Heimat- und Spessartmuseum sei es am 5. April 1936 im Rittersaal des Schlosses eröffnet worden.

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