Seit 30 Jahren sorgen belesene Bücherfreunde der Krankenhausbücherei am Krankenhaus Marktheidenfeld für Zerstreuung, Kurzweil und Ablenkung von ihrem unfreiwilligen Los, das Krankenbett hüten zu müssen. Krimis, Romane oder auch einmal ein Bildband für nicht so lesegeübte Patienten helfen oft etwas über nicht ganz so einfache Stunden nach einem Unfall hinweg. Und das Damenteam mit dem Bücherwagen hilft dabei, für jeden das rechte Buch aus ihrem Fundus herauszufinden.
Seit 1968, also seit 47 Jahren gibt es das Krankenhaus an der Marktheidenfelder Baumhofstraße. Seit nunmehr 30 Jahren – also nahezu zwei Drittel dieses Zeitraumes – zähle dieser Patienten-Service zum Angebot für Patienten und Bewohner des Seniorenheimes, verdeutlicht Geschäftsführer Karl Gerhard.
Jeden Dienstag direkt am Krankenbett oder im Wohnbereich, und jeden Donnerstag in der eigenen Leihbibliothek im Foyer des Hauses böten die Damen der Betreuergruppe ihre Hilfe an, wenn literarische Unterstützung bei der Suche nach geeignetem Lesestoff gefragt sei, um sich vom eigentlichen Grund des Verweilens etwas ablenken zu lassen, ohne auf TV-Soaps angewiesen zu sein. Für dieses Angebot und auch für so manches Wort, das dabei zwischen den Bücher-Damen, Bewohnern und Patienten gewechselt wird, sei man hier im Haus sehr dankbar, führte Gerhard aus. Mehr noch: Man könne es sich gar nicht mehr wegdenken.
Als Anerkennung und stellvertretend für die gesamte Gruppe, die diesen Service mit initiiert habe und bis heute tätig sei, überreichte Gerhard Blumen an Jutta Zenglein und Bärbel Wochnik. Er dankte im Namen des Hauses und der Leser.
Entstanden war dieses Angebot 1985 aus einer Idee des katholischen Frauenkreises Marktheidenfeld, für den Anita Barthel und Christina Schlembach auch kleine Anerkennungen für das Bibliotheksteam mitgebracht hatten.
Um die runde Jahreszahl literarisch zu bereichern, hatte man mit Conny Leimeister eine Marktheidenfelder Schriftstellerin eingeladen. Diese nutzte die Gelegenheit, ihr Erstlingswerk „Meine Wahrheit oder deine“ vorzustellen und damit ihre eigenen Erfahrungen bei der Wiedervereinigung von Ost- und West-Deutschland.