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MAIN-SPESSART: Ladendiebstahl als Mutprobe

MAIN-SPESSART

Ladendiebstahl als Mutprobe

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    Erst ab 14 Jahren gelten Jugendliche als strafmündig. Unter 14 Jahren können sie noch nicht für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden - in der Statistik tauchen Kinder, die gegen das Gesetzt verstoßen, allerdings auf. Michael Martin stellte dem Jugendhilfeausschuss die Statistik über die Jugend-und Kinderkriminalität vor und sah bei der Entwicklung der Kinderkriminalität eine bedenkliche Entwicklung. "Mit zwölf, 13 Jahren geht's los", erläuterte Martin die Statistik, davor träten eher Einzelfälle auf. 143 Fälle von Kinderkriminalität listet die Statistik für 1999 für den Landkreis auf, 1998 waren es 108, 1997 137 Fälle, 1996 111, 1995 63. Von 1998 auf 1999 stieg die Kinderkriminalität um 32,41 Prozent. "Das stimmt mich schon etwas nachdenklich", meinte Martin. Es sei schließlich nicht auszuschließen, das Teile der Kinder in die Jugendkriminalität abdriften. Eigentumsdelikte machen den Hauptteil der Kinderkriminaliät aus.

    Ladendiebstähle zum Beispiel, 1999 so in 65 Fällen, "normale" Diebstähle weist die Statistik für 1999 16 Mal aus. Gerade bei den Eigentumsdelikten spiele der Gruppenzwang wohl eine Rolle, meint Martin, sprach von regelrechten Mutproben. 13 Fälle von Sachbeschädigung, 12 Körperverletzungen listet die Statistik weiter für 1999 auf. Und auch ein Delikt, taucht auf 1995, 1996, 1997 und 1998 auf, an das wohl keiner spontan bei Kinderkriminalität denkt: Fischwilderei.

    Eigentumsdelikte bringen ebenfalls einen Großteil der Jugendlichen mit dem Gesetz in Konflikt, zeigen die Fallzahlen der Jugendgerichtshilfe für die Jahre 1995 bis 1999. Auch Drogen sind ein Problem: 80 Fälle listet die Statistik für 1999 auf, 100 für 1998, 60 für 1997, 74 für 1996 und 1995.

    Hier Trends aufzuzeigen ist ein bisschen schwieriger als bei der Kinderkriminalität, die Statistik zeigt starke Schwankungen auf. "Man kann von keinem starken Anstieg sprechen", meinte Jugendamtschef Michael Martin. Jedenfalls scheinen die Mädchen braver zu sein, Listet die Statistik für 1999 444 männliche Jugendliche auf, die in den Akten der Jugendgerichtshilfe auftauchen, so waren es nur 125 Mädchen. Und auch in den Vorjahren liegt der Anteil der Mädchen eindeutig geringer. Bei Körperverletzungen und Sachbeschädigungen liegen die Zahlen in allen fünf Jahren, die die Statistik beleuchtet, ebenfalls im zweistelligen Bereich.

    Spritztour ohne Führerschein - das nennt das Gesetz fahren ohne Fahrerlaubnis, ein Delikt das im Vorjahr 27 Jugendlichen zum Verhängnis wurde.

    Die Statistik, mit der sich der Jugendhilfeausschuss beschäftigte, differenziert auch zwischen Deutschen und Ausländern. 1999 listet die Jugendgerichtshilfe insgesamt 569 Fälle auf. 498 waren Deutsche, 71 Ausländer. Was die Straffälligkeit angeht, gibt's wenig Unterschiede zwischen den Nationen, meinte Bernhard Maier von der Polizei Karlstadt, "das ist ähnlich wie bei den Einheimischen". Die Gründe waren in der Jugendhilfeausschuss-Sitzung nicht zu klären, jedenfalls ist der Anteil der Ausländer gemessen am Anteil in der Bevölkerung leicht erhöht.

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