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LAUDENBACH: Laudenbach wartet auf Entwicklungsschub

LAUDENBACH

Laudenbach wartet auf Entwicklungsschub

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    Die Treppen, die die Gassen in den einzelnen Etagen von der Straße Am Schlossberg über Rathausstraße bis zur Heldstraße verbinden, sind in städtischem Eigentum.
    Die Treppen, die die Gassen in den einzelnen Etagen von der Straße Am Schlossberg über Rathausstraße bis zur Heldstraße verbinden, sind in städtischem Eigentum.

    Ende 2010 sind die Dorfsanierungen in Wiesenfeld und Rohrbach abgeschlossen. Nun soll Laudenbach für das Dorferneuerungsprogramm angemeldet werden. Der eigenständige Dorfcharakter mit seinen Mühlen soll erhalten bleiben. Der Strukturwandel weg von reiner Landwirtschaft hat in Laudenbach seine Spuren hinterlassen: Leerstehende Wohnhäuser und Scheunen, verödete Hofeinfahrten und vergammelnde Mühlräder. Der Ortskern soll wieder lebenswert werden, damit ihm keine Entvölkerung droht, weil junge Laudenbacher ein Neubaugrundstück im Ziegelwinkel bevorzugen.

    Laudenbach wird weithin sichtbar beherrscht von der Echter-Kirche St. Ägidius, die postkartenidyllisch auf einer Bergkrone über den Ort thront, genauso wie zwei Turmstümpfe der romanischen Burganlage. Unter ihr schmiegen sich die Häuser hinab bis zur Heldstraße – Häuser, die sich über zwei Etagen zwischen der Straße Am Schlossberg oben und Rathausgasse unten erstrecken, über deren verwinkelte Dächer sich eine uralte Stromleitung spannt, von der man befürchtet, die hielte dem nächsten Sturm nicht stand.

    Die letzte große Maßnahme – die Stützmauer für 200 000 Euro, die die Ägidiusstraße, Am Schlossberg und die Häuser bis zur Rathausstraße hält – zeigt ein Grundproblem von an Felswänden gebauten Häusern und Straßen, die sich gegenseitig Halt geben. Meist ist die Felswand Teil des Hauses, aber dahinter und darunter wurde abgegraben, sucht sich das Wasser seinen Weg und unterspült Straßen.

    Ziele der Dorferneuerung sind, die charakteristischen Merkmale der historischen Ortslage zu erhalten und, wo nötig, zu verbessern. Eine besondere Aufmerksamkeit wird die Burgruine, zerstört im Bauernkrieg, als Laudenbacher Wahrzeichen erhalten. Es werden Korrekturen bei kleinen oder schlecht erreichbaren Grundstücken vorgenommen. Die Häuser sollen mehr Sonne und Licht bekommen. Eine bauliche weitere Verdichtung soll vermieden werden. Private Sanierungen von Baudenkmälern und Mühlen werden finanziell unterstützt. Der Laudenbach soll weitgehend renaturiert und öffentlich wie private Grünflächen erweitert und ein Dorfplatz geschaffen werden. Die Heldstraße wird neu kanalisiert und umgestaltet. Eine weitere Straße, die ausgebaut werden soll, ist die Mühlbacher Straße an der Engstellen mit seinen links und rechts liegenden Baulücken und verlassenen Häusern.

    Aufgenommen werden in das Dorferneuerungsprogramm nur der Altort ab der Mühlbacher Straße Richtung Südwesten sowie Klein-Laudenbach. Nicht ins Programm kommen die Flächen zwischen Mühlbacher- und Himmelstadter Straße und Main mit Rienecker Schloss und Friedhof.

    Nach Aussage vom städtischen Bauamtsleiter Herbert Werthmann hat Laudenbach beim Amt für ländliche Entwicklung zuständig für die Dorferneuerung, dieselbe Dringlichkeitsstufe wie für die Stadt Karlstadt. Die Laudenbacher sollen an den Planungen und Veränderungen in ihrem Dorf aktiv mitarbeiten. Sie bilden eine örtliche Teilnehmergemeinschaft. Ein Dorferneuerungsarchitekt wird die Voruntersuchungen und Aufplanungen vornehmen und die gesamte Maßnahme begleiten. Förderungen gibt es zu 50 Prozent aus EU- und Landesmitteln und zu 50 Prozent von der Stadt Karlstadt, sagte Herbert Werthmann.

    Die nächsten Schritte sind eine Diskussion in den Stadtratsfraktionen und die Beratung im Stadtrat im Januar.

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