Für einen guten Zweck joggen, walken oder auf Tretrollern, Inlinern oder Skateboards rollen – dieses Jahr Anfang Juli findet der Spendenlauf „Keep On Rolling“ zum sechsten Mal statt. Alle Karlstadter Schulen, der Kindergarten zur Heiligen Familie, die Mittelschule Zellingen und auch das Karlstadter Seniorenheim nehmen an der Aktion teil. Die Projektpartner und Projekte, an die das gesammelte Geld gehen soll, suchen sie sich selbst aus.
Für alle Schüler des Johann-Schöner-Gymnasiums (JSG), die beim vorigen Mal im Jahr 2013 noch nicht dabei waren, gab es eine Infoveranstaltung in der Aula des Gymnasiums. Nachdem Raimund Folger, einer der Hauptorganisatoren und „Erfinder“ der Aktion, die Schüler begrüßt und auf das „Keep on Rolling“ eingestimmt hatte, erzählte Jonas Amrhein, ehemaliger Schüler des JSG, vom Jahr 2013, als er bei der Organisation und der Projektreise in Äthiopien dabei war.
Die Studienräte Peter Elsesser und Johannes Gerhard, beide neu im Organisationsteam, informierten über den diesjährigen Ablauf. Schließlich klärten Michael Röhm und Maria Hisch von der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), dem Projektpartner des JSG, über das Hilfsprojekt auf, an das die zu sammelnden Gelder der Schüler gehen werden.
Dieses Jahr wird das JSG mit den Spenden nicht die Partnerschule Bisidimo in Äthiopien unterstützen, sondern ein Projekt der DAHW in Togo fördern. „Wir haben uns ein anderes Land, ein anderes Projekt ausgesucht, wo das Geld dringender benötigt wird“, sagt Raimund Folger.
Der Erlös des JSG soll im westafrikanischen Togo für Behandlung und Bekämpfung von Tuberkulose, Lepra und Buruli Ulcer eingesetzt werden, deren Erreger verwandt sind. Buruli Ulcer, auch „kleine Schwester der Lepra“ genannt, ist eine infektiöse Hauterkrankung, die in Form von Geschwüren vor allem Kinder und vornehmlich die Gliedmaßen befällt. Die Krankheit ist nur in ganz seltenen Fällen tödlich, es können jedoch schwerwiegende Folgeprobleme wie Behinderungen und Bewegungseinschränkungen etwa durch versteifte Gelenke auftreten.
Zur Bekämpfung der Krankheiten führt die DAHW in den Dörfern Aufklärungskampagnen mit anschließenden Screenings durch und versorgt die Erkrankten nicht nur bis zur Heilung, sondern – wenn notwendig – langfristig. Operationen und medizinische Geräte wie Prothesen und Physiotherapie werden bezahlt.
Bei der Organisation von „Keep on Rolling“ ist Raimund Folger dieses Jahr zum letzten Mal dabei. „Dann bin ich zu alt“, sagt er. Mit ihm im Organisationsteam sind die Studienräte Peter Elsesser und Johannes Gerhard, die ab dem nächsten Termin 2019 alleinverantwortlich sein werden. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen jungen, motivierten Kollegen“, sagt Folger. „Das ,Keep On Rolling' ist – finde ich – eine der schönsten Arbeiten, die das Johann-Schöner-Gymnasium zustande gebracht hat.“
1999 fand der von Folger initiierte Spendenlauf zum ersten Mal statt. Beim vorigen Mal, 2013, wurde mit rund 2250 Teilnehmern und einem Erlös von rund 40 000 Euro ein Rekordergebnis erzielt. Das Geld wurde für Hilfsprojekte in Äthiopien, Tansania und Ghana verwendet.