Mit einem Festakt, verbunden mit einem Konzertabend der örtlichen Musikanten, feierte Binsfeld am Wochenende 30 Jahre Partnerschaft mit Binsfeld in der Eifel. Von dort waren unter anderem Bürgermeister Walter Faber und der dortige Musikverein angereist. Wie lebendig und eng die Beziehung auch heute noch ist, wurde deutlich.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurde den Gästen bei einem gemeinsamen Dorfrundgang Binsfeld näher vorgestellt. Da das Fest von den Binsfelder Musikanten mit Unterstützung des Vereinsringes durchgeführt wurde, übernahm der aktuelle Vereinsringvorsitzende, Arnsteins zweiter Bürgermeister Franz Josef Sauer beim offiziellen Festakt die Begrüßung der Gäste.
Musikverein besonders aktiv
Als wesentlichen Träger dieser Partnerschaft nannte Sauer aktive Musiker aus den verschwisterten Gemeinden. So weilten etwa zu Beginn der Partnerschaft die Binsfelder mit ihrem damaligen musikalischen Leiter Ernst Schneider nahezu alle Jahre zu Besuch in der Eifel, um dort beim Musikfest aufzuspielen. Auch Binsfelds Bürgermeister Walter Faber sowie Arnsteins Bürgermeisterin Anna Stolz betonten die Wichtigkeit einer gelebten Partnerschaft, die nicht von den Gemeinden, sondern von den Vereinen und Menschen getragen werden müsse.
Bürgermeisterin Stolz verwies auf ihre verwandtschaftlichen Verbindungen in die Eifel, wohnte doch ihr Großvater in Manderscheid unweit von Binsfeld.
Beim Austausch von Geschenken zwischen den Gemeinden galt der Dank der Bürgermeister auch den Gründervätern der Partnerschaft – den leider schon verstorbenen Franz Zwilling, Bürgermeister in Binsfeld/Eifel sowie Arnsteins damaligen Bürgermeisterstellvertreter Hubert Sauer – sowie Arnsteins Altbürger Roland Metz, der bei der Feier anwesend war.
Kontaktaufnahme schwierig
Zwilling hatte schon lange vor 1987 mit der damals noch selbstständigen Gemeinde Binsfeld schriftlich Kontakt aufgenommen. Zunächst auf wenig Gehör gestoßen fand er nach der Eingemeindung bei Arnsteins Bürgermeister Roland Metz und dessen damaligem Stellvertreter Hubert Sauer aus Binsfeld Befürworter der Partnerschaft. Von Anfang an trugen die Binsfelder Musikanten mit ihren jährlichen Besuchen in der Eifel zum Gelingen und zur Aufrechterhaltung dieser Partnerschaft bei.
Viele private Verbindungen
Aber auch Feuerwehr und Fußballvereine besuchten sich gegenseitig und viele private Freundschaften wurden geschlossen, die nicht unwesentlich zur Lebendigkeit der Partnerschaft beitrugen – ja auch manche „Durststrecke“ überwinden halfen. Die Anstöße der jeweiligen Gemeindeverwaltungen, nicht zuletzt von Bürgermeister Lothar Herres aus Binsfeld/Eifel trugen zum Bestehen einer lebendigen Partnerschaft bei.
Höhepunkte waren die Beteiligung der „Eifler“ an der 1200-Jahrfeier 1988 in Binsfeld sowie das Dreiertreffen von Binsfeld/Unterfranken, Binsfeld/Eifel und Binsfeld/Luxemburg. Dabei wurde bekannt, dass alle drei Binsfeld an der alten Poststraße von Würzburg nach Luxemburg liegen. Ob es aber schon früher zu Kontakten der Menschen aus den drei Orten von Bestand kam, ist urkundlich nicht erwähnt.
Erfahrung mit Most gemacht
Natürlich gehören zu einer Partnerschaft auch zünftige Feiern. Wobei so manche Anekdote im Gedächtnis haften bleibt. So konnte es schon mal vorkommen, dass der eine oder andere ob der fremden Umgebung nicht mehr ohne größere Probleme seine Unterkunft fand, oder Reiseteilnehmer in einer Gemeinschaftsunterkunft wegen des überlauten Schnarchens eines Teilnehmers die ganze Nacht keinen Schlaf fanden. Auch in Binsfelds Mostkellern hatte so mancher Teilnehmer aus der Eifel mit ungewohnten Beschwerden zu kämpfen.
Der Sonntag war getragen von einem Gedenkgottesdienst mit anschließendem Friedhofsbesuch am Grab vom Hubert Sauer. Ein gemeinsames Mittagessen vor der Abreise der Eifler Gäste beschloss die gemeinsame Feier, die wesentlich zur weiteren Festigung und Belebung der Partnerschaft beitrug.