2022 war finanziell kein gutes Jahr für die Lebenshilfe Main-Spessart. "Die Personalkosten für die gut 200 Mitarbeiter machten 75 Prozent der Gesamtkosten aus", erklärte Vorsitzender Georg Hanen bei der Mitgliederversammlung im Lebenshilfe-Haus in Wombach. Zusammen mit gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten kam das negative Ergebnis zustande. "Das Vergütungssystem fängt diese Kosten nicht auf, da in den Bereichen Tagesstätte und Wohnen nach Anwesenheit vergütet wird, die Fixkosten jedoch gleich bleiben", so Vorstandsmitglied Herbert Schuhmann.
Neu war 2023 die Teilnahme an den Berufsinformationstagen Main-Spessart (BIT), berichtete Geschäftsführerin Gabriele Hofstetter. Neu ist auch eine Praxisstelle für ein Duales Studium "Soziale Arbeit" und eine auf das Thema Karriere zugeschnittene Homepage.
Bei den Offenen Hilfen hinterließ das Ausscheiden langjähriger Mitarbeiter große Lücken, berichtete Leiter Stephan Gleiter. Darunter leide die Suche und Vermittlung von Ehrenamtlichen zur Familienentlastung und im Freizeitbereich. "Der Beratungsbedarf der Familien ist sehr hoch, die Zahl der Erstberatungen steigt jährlich", sagte Gleiter, der - zusammen mit seinen 51 in Teilzeit arbeitenden Mitarbeitenden und vielen ehrenamtlichen Helfern - 350 Familien im Landkreis Main-Spessart mit verschiedenen Unterstützungsangeboten betreut.
Im Freizeit- und Bildungsbereich organisierten die Offenen Hilfen 188 Aktionen: zwei Sommer- und fünf Wochenendfreizeiten und drei Kooperationen mit den Werkstätten für behinderte Menschen für die Special Olympics sowie 178 stundenweise Angebote an Wochenenden und Ferienbetreuungen für Kinder und Jugendliche. Die Schulbegleitung und Integrationshilfe begleitet aktuell 37 Maßnahmen bei 30 Kindern.
Die dem Leo-Weismantel-Förderzentrum in Karlstadt angegliederten Tagesstätten in Karlstadt und Gemünden besuchen aktuell 107 Kinder und Jugendliche in elf Gruppen. "Wir betreuen und fördern Kinder mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, Verhalten und geistige Entwicklung", sagte Leiterin Christine Siegmund. Die Tagesstätte beschäftigt 32 pädagogische und therapeutische Mitarbeiter, eine Studentin der Sozialen Arbeit, eine Auszubildende zur Erzieherin und zwei Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr. Der Bereich Wohnen erfüllt die Fachkraftquote, alle Stellen sind besetzt, berichtete Leiter Christoph Mill.
Der Bereich investierte 2023 in eine neue Heizungsanlage im Wohnheim Steinbach. Die Wohngemeinschaft des Ambulant Unterstützten Wohnen (AUW 3.0) hat im vergangenen Jahr eine Wohnung in Marktheidenfeld bezogen. Das Sonderpädagogische Förderzentrum Leo-Weismantel-Schule in Trägerschaft der Lebenshilfe Main-Spessart und des Landkreises Main-Spessart entwickelt sich sehr gut. "Wir sind an einer Klassengrenze angelangt, die wir nicht überschreiten können", sagte Geschäftsführerin Hofstetter. 2023 wurde zudem der vom Ministerium für Bildung und Forschung mit 80.000 Euro bezuschusste DigitalPakt Schule abgeschlossen.
Von: Martina Schneider, Pressereferentin