Für eine ungewöhnlich lange Diskussion um eine verhältnismäßig kleine Summe sorgte im Gemeinderat die geplante Anschaffung von sogenannten Schüttboxen für den Bauhof. Hier soll Schotter, Split und Sand gelagert werden, damit der Bauhof nicht wegen kleinen Mengen immer losfahren muss. Die Betonsteine, die ähnlich wie Legosteine zusammengebaut werden, sollen rund 10.000 Euro kosten und vom Bauhof aufgebaut werden.
Manuel Fischer und Johannes Ritter konnten dem Vorhaben nichts abgewinnen, sie sahen keinerlei Kosteneinsparung. Karin Lipinski hingegen erklärte, dass sich dadurch erheblich Zeit und Geld einsparen lasse, wenn man nicht immer erst wohin fahren müsse, wenn eine kleine Menge Sand oder Split gebraucht wird. Anya Pauli verwies auf den ökologischen Fingerabdruck und Bürgermeister Thorsten Schwab sah es ganz praktisch: "Es lässt sich doch sinnvoller arbeiten, wenn eine gewisse Bevorratung da ist".
Ritter schlug vor, erst mal einen Teil zu bauen und später anzubauen. Das befanden seine Ratsmitglieder nicht für sinnvoll. Nach langer Diskussion entschloss sich der Rat dann doch einstimmig für die Anschaffung der sogenannten "Betonlegobausteine" zum Bau von Schüttboxen.
Wasser ja, Bier nein
Das Bayernwerk plant ein neues 20kV-Kabel inklusiv Leerrohr in den Gemarkungen Steinmark, Hafenlohr und Marienbrunn zu verlegen, um einen Ringschluss herzustellen und somit die Versorgungssicherheit zu verbessern. Verlegt werden soll das Kabel entlang bestehender Sparten in offener Bauweise bei einer Verlegetiefe von 80 bis 100 Zentimetern. Die Kosten trägt das Bayernwerk, eine wasserrechtliche Genehmigung wurde vom Landratsamt Main-Spessart erteilt. Baubeginn soll Anfang 2024 sein. Der Rat hatte keine Einwände.
Am 25. Oktober fand die Rechnungsprüfung statt. Die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Anya Pauli, berichtete, dass es eine enorme Umstellung war, da die Unterlagen nicht mehr in Ordnern sind, sondern nun digital geprüft wird. Große Beanstandungen gab es keine, aber ein paar Kleinigkeiten sind aufgefallen. Die Vermietung der Bürgerhäuser für Auswärtige ist im Vergleich zu anderen günstig. Dies soll in einer der nächsten Sitzungen noch einmal besprochen werden.
Lustig fand Pauli, dass bei einer Feuerwehrübung mit elf Leuten vier Kästen Bier abgerechnet wurden. Dies möchte Schwab gemeinsam mit dem Kommandanten überprüfen: "Die Gemeinde sorgt für Wasser, Apfelsaft, Cola und belegte Brötchen, aber nicht für Bier". Interessant fand Pauli auch die Kosten für eine Yoga-Fortbildung für die Mittagsbetreuung der Schule. Die Jahresrechnung 2022 wurde festgestellt und die Entlastung erteilt.
Beschwerden über Lautsprecher
Guntram Leimeister bemängelte das Geländer am Verbindungsweg oberhalb der Bahnhofstraße. "Das Geländer ist in einem schlechtem Zustand. Pfosten sind abgefault und Nägel gucken raus". Das Gremium lässt ein Angebot über ein verzinktes Metallgeländer einholen und dann wird das weitere Vorgehen besprochen. Laut Anya Pauli gibt es Beschwerden über zu volle Schulbusse. Schwab erklärte, dass die Schulbusplanung kompliziert sei. Es werden alle drei Busse und alle Schülerinnen und Schüler gezählt. Rein rechnerisch sind genug Sitzplätze vorhanden. Da aber die meisten am liebsten den letzten Bus nehmen, ist dieser entsprechend voll. Er versprach, sich aber nochmal darum zu kümmern.
Weitere Beschwerden gibt es immer wieder über die Lautsprecheranlage am Friedhof in Hafenlohr. Hier teilte Schwab aber nochmal ausdrücklich mit, dass das Sache der Kirchenverwaltung ist. "Die Gemeinde ist nicht für die Funktionstüchtigkeit der Lautsprecher am Friedhof verantwortlich".