Früh übt sich, was ein guter Demokrat werden will – in diesem Sinne hielten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schwebenried ihre erste Schulversammlung ab. Die Idee dazu hatte das Lehrerkollegium, mit dem Ziel, den Kindern deutlich zu machen, dass sie mitbestimmen können, im Gegenzug dann aber auch Verantwortung übernehmen müssen.
Laura Ziegler, Tim Schneider, Jannis Sperber und Jan Markert leiteten die erste Schulversammlung, zu der sich alle Schüler in der Aula versammelt hatten. Laura und Tim wiesen zunächst auf die Gesprächsregeln hin: sich melden, zuhören, nur einer spricht, die Wahrheit sagen, die eigene Meinung vertreten, alle helfen, eine Lösung zu finden.
Sechs Anliegen formuliert
Danach ging es darum, ein Diskussionsthema zu finden, das dann genauer behandelt werden sollte. Die einzelnen Klassen hatten dazu mit ihren Klassenräten sechs Anliegen formuliert: Ordnung in den Gängen, neue Pausenhofspiele, Regeln im Bus, Pausenhofregeln bei Matschwetter, Rücksicht im Schulhaus, Schulkleidung. Dann durften die Kinder auswählen, welches dieser Themen ihnen das wichtigste war – eine deutliche Mehrheit mit 41 von 94 Stimmen entschied sich für die Pausenhofspiele.
Aus den Schülerreihen kamen dazu eine Menge Vorschläge: Tischtennisplatte, neue Bälle für verschiedene Ballsportarten, Spiele aufmalen und erklären, Stelzen, Tische und Bänke zum Ausruhen, Laufbahn nutzen, Holzhäuschen, Kicker.
Das Leitungsteam hatte viel zu tun beim Notieren der Wünsche. Am Ende konnten Schüler und Lehrkräfte in einer „Urnenwahl“, also geheim, über folgende fünf Punkte abstimmen:
Große Anschaffungen wie Tischtennisplatte oder Kickerspiel (dafür entschieden sich 45 Personen), kleine Anschaffungen (24), Spiele aufmalen (9), Regeln für den Pausenhof (14) oder alte Pausenhofspiele herrichten (5).
Wie es nun weitergehen soll, ist zunächst wieder Sache der einzelnen Klassen. Sie sollen sich überlegen, welche Geräte auf ihrer Wunschliste ganz oben stehen sollen. Doch, quasi als Hausaufgabe, sollen sie sich auch Gedanken machen, wie die Kosten für diese Anschaffungen finanziert werden könnten.
Diszipliniertes Verhalten
Schulleiterin Katharina Krenig lobte das im Großen und Ganzen disziplinierte Verhalten der Mädchen und Buben. Das vierköpfige „Leitungsteam“ machte seine Sache nach anfänglicher Unsicherheit sehr gut. Für sie war es etwas Neues, vor der ganzen Schülerschaft zu sprechen, Wortmeldungen entgegenzunehmen und zu notieren. Doch ihre Sache müssen sie gut gemacht haben, denn nahezu einstimmig beschloss die Schülerschaft, dass sie auch die nächste Schulversammlung leiten sollen. Diese sollen zukünftig einmal zwischen den Ferien oder nach Bedarf einberufen werden.