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LOHR: Leidenschaft und Sündhaftigkeit

LOHR

Leidenschaft und Sündhaftigkeit

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    Weiblicher Akt: AbstrAkt nennt Anja Jung ihre kleine, hochfeine Ausstellung, die im Atelier Seeweg 17 in Lohr zu sehen ist.
    Weiblicher Akt: AbstrAkt nennt Anja Jung ihre kleine, hochfeine Ausstellung, die im Atelier Seeweg 17 in Lohr zu sehen ist. Foto: Foto: Reiner Jünger

    „AbstrAkt“ nennt Anja Jung ihre kleine und feine Ausstellung im Atelier Seeweg 17 in Lohr. Der Besucher kann in dieser Ausstellung die Leidenschaft, Kunstfertigkeit und Erregung der jungen Künstlerin, die in Lohr lebt und arbeitet, nachspüren. Mit vitalen vertikalen Linien legt die Künstlerin ein Fragment an, aus dem sich – mit einer kontrollierten Wucht – ein weiblicher Akt abzeichnet. Haltung und Ausdruck der Figur wirken würdig und anmutig. Die abstrahierte Umgebung löst Assoziationen über die Natur des Menschen aus.

    Das fein abgestimmte Blau auf einigen Bildern verstärkt diesen transzendenten Eindruck. Ein aus dem Blau herausbrechendes Rot, das den Akt auf dem Bild „Muse“ erfasst, stellt eine Spannung her zwischen der ewigen „Leidenschaft und Sündhaftigkeit“ des Eros.

    In einem hochformatigen Dyptichon in betont vertikalem Bildaufbau lösen sich ein männlicher und weiblicher Akt aus dem Liniengeflecht, die sich eher scheu und fremd begegnen. Das Bild stellt gedankliche Verbindungen her zwischen der Begegnung von Adam und Eva im Paradies. Es hat eine psychologische Aufladung, die die Anziehung und Abstoßung zwischen Mann und Frau darstellt. Die Arbeit wirkt sicher und kraftvoll, wobei sie in Gestus und Haltung etwas Verzaubertes, Zurückhaltendes aufnimmt, das zu tun hat mit einer tastenden Suche nach dem Geheimnis der Liebe und des Lebens.

    Wer bei der Vernissage war, der erlebte einen mitreißenden Hauke Seifert, der auf dem Akkordeon ein Soloprogramm spielte, das von der französischen Musette bis zum argentinischen Tango reichte. In der Präsenzausstellung der Galerie erlebt der Besucher Keramik und Porzellan. Elisabeth Reusch-Heidenfelder gelingt es immer wieder, diesem irdenen, archaischen Material neue, fantastische Seiten abzugewinnen. Auch begegnet der Besucher Batikkunst und Seidenmalerei in professioneller Vollendung von Klaus Braun-Heilmann.

    Die Ausstellung ist bis 5. Oktober montags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr, zu sehen.

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