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Marktheidenfeld: Leserforum: Die Schuldenverursacher sitzen woanders

Marktheidenfeld

Leserforum: Die Schuldenverursacher sitzen woanders

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    Zum Thema Schulstandort Marktheidenfeld erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.

    Mit Freude und Hoffnung auf die Glaubwürdigkeit des dahingehend arg ramponierten Kreistages durften die Zeitungsleser zur Kenntnis nehmen, dass der Kreistag nun endlich nach über zwölf Jahren den Einstieg in die Erneuerung des kreiseigenen Schulzentrums (Gymnasium und Realschule samt Main-Spessarthalle) in Marktheidenfeld in Angriff nehmen will. Es ist das letzte derartige Schulzentrum von vier an der Zahl, das förmlich nach Erneuerung "schreit".

    Es darf auch erwähnt werden, dass die rund 1000 Schülerinnen und Schüler der Hädefelder Schulen als letzte im Landkreis Main-Spessart auf zeitgemäße Bildungseinrichtungen harren, für die Schülerinnen  und Schüler in Karlstadt und Lohr schon jahrelang "ein alter Hut" und die Gemündener Pennäler dürfen auch bald neue Unterrichtsräume beziehen.

    Angesichts des Widerstands der Kreissachbearbeiter, was ja auch in Ihrem Bericht zum Ausdruck kommt, habe ich die Befürchtung, dass die dem "ersten Spatenstich" vorausgehenden Verfahren (Ausschreibungen, Zuwendungsanträge und Vergaben) trotz persönlicher Zustimmung der Landrätin (hört, hört) zum übergroß gefassten Beschluss des Kreistages vom 10. Dezmber 2021 sehr zögerlich angegangen werden.

    Wie mir ein Kreisrat aus Lohr in der letzten (Krankenhaus-)Werkausschuss-Sitzung persönlich sagte, würde er selbst "gerne das Marktheidenfelder Schulbauprojekt" befürworten, aber die Regierung von Unterfranken wird wahrscheinlich den Kreis-Haushaltsplan mit Ansätzen für das Schulbauprojekt Marktheidenfeld wegen zu hoher Kreisverschuldung nicht genehmigen. Diese Scheinheiligkeit ist nicht zu überbieten.

    Wer kann denn belegen, dass ausgerechnet dieses Schulbauprojekt die Kreisverschuldung hochtreibt? Erstens zieht sich die Erneuerung dieses Schulzentrums laut vom Kreistag angenommenen Grundsatzplanung aus dem Jahr 2020 und damit dieses staatlicherseits nicht unerheblich gefördert, stufenweise von 2022 bis 2028 hin. Damit einhergeht der dafür erforderliche Finanzbedarf über einen Zeitraum von mindestens sieben bis acht Haushaltsjahren.

    Zweitens zahlt die Stadt Marktheidenfeld allein im Haushaltsjahr 2022 über 23 Millionen Euro und damit um die 30 Prozent Kreisumlage bei etwa neun Prozent Kreisbevölkerungsanteil. In den Folgejahren wird es ähnlich ausschauen. Allein mit der nächstjährigen Kreisumlage aus Marktheidenfeld könnte der Landkreis locker die Main-Spessart-Halle im kommenden Jahr bauen, ohne dafür Schulden machen zu müssen. Die Schuldenverursacher sitzen woanders.

    Vielsagend sind auch die in dieser Zeitung zitierten Bedenken der beiden Bürgermeister von Lohr und Gemünden, die wie der Kreiskämmerer eine Erhöhung der Kreisumlage befürchten haben. An der vom Kreistag schon im Jahr 2009 ins Auge gefassten Erneuerung des Kreisschulzentrums in Marktheidenfeld können die finanziellen Befürchtungen, wenn man fair ist, nicht festgemacht werden. Diese Befürchtungen haben andere Ursachen.

    Jürgen Schwarzkopf
    97855 Triefenstein    

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