Zum Beitrag der Radinitiative über das Parkdeck vom 19. April erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Man könnte die seltsamen Einwände der Fahrradinitiative mit einem Kopfschütteln abtun, aber dagegen spricht, dass einige der Aktivisten Stadträte von Grünen und SPD sind. Diese können als "schlechte Verlierer" langwierige demokratische Stadtratsentscheidungen offensichtlich nicht verdauen und versuchen deshalb die aktuelle Verkehrsplanung und den Parkdeckneubau mit irreführenden Informationen zu torpedieren.
So ist es völlig hanebüchen Würzburg mit ICE-Bahnhof und ausgedehntem ÖPNV-Angebot inklusive Straßenbahn als Vergleich zu nehmen. Außerdem ist Würzburg als Großstadt mit vielen kulturellen Angeboten dermaßen attraktiv für Gäste, dass es seine Parkraumbewirtschaftung entsprechend restriktiv gestalten kann. Lohr dagegen muss um jeden einzelnen Besucher ringen und dafür sind komfortable Anfahrten und Parksituationen bekanntlich unabdingbar.
Wahrheit ist, es werden keine 300 neuen Parkplätze gebaut, denn das abbruchreife Parkdeck umfasst bereits 168 Stellplätze und wird lediglich auf knapp 300 erweitert. Gleichzeitig bietet sich durch die Aufstockung die Option anderweitig Parkplätze umzunutzen, um dadurch neue wertvolle Flächen zu gewinnen.
Wer behauptet, dass Fußgänger und Radfahrer laut britischer Studie 40 Prozent mehr Umsatz bringen würden als Autofahrer, sollte sich nur an das jüngste wintermäßige Aprilwetter erinnern. Da bräuchte es schon unglaublich viele Hardcore-Radfahrer, um dieses stolze Ziel zu erreichen.
Übrigends Herr Pototzy: Wenn Sie wie ich als Innenstadtbewohnerin fast täglich auf umständlicher Parkplatzsuche wären und an freien Tagen den Wecker fürs Umparken stellen müssten, würden Sie garantiert anders über die Lohrer Parkplatzsituation denken
Ruth Keinert
97816 Lohr