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Leserforum: Mit Größe und Temperatur punkten

Karlstadt

Leserforum: Mit Größe und Temperatur punkten

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    Obwohl eine erforderliche Freibadsanierung in Karlstadt seit Jahren verschoben wurde, kann Karlstadt mit relativ hohen Besucherzahlen aufwarten. Trotz der Schließung des Kinderplanschbeckens vor Jahren oder „unschöner“ Toiletten und Duschanlagen werden jährlich 60 000 bis 70 000 zahlende Besucher gezählt.

    In erster Linie ist dies den höheren (25 bis 27 Grad Celsius) Wassertemperaturen zu verdanken. In Karlstadt hat sich eine einzigartige Schwimmergeneration entwickelt, für die „1000 Meter“ oder mehr eine fast tägliche Pflichtübung geworden sind. Einen großen Zuspruch erfreut sich auch das Thema Aquafitness. Die Wassertemperaturen in Verbindung mit dem 50-Meter-Becken sind in Karlstadt damit ein Alleinstellungsmerkmal. Viele auswärtige Besucher, in erster Linie Schwimmer oder Aquajogger, kommen aufgrund der hohen Wassertemperaturen nach Karlstadt.

    Die Bereitschaft der Stadt Karlstadt, in vier Schritten die Sanierung anzugehen, ist deshalb zu begrüßen. Allerdings dürfte für den Großteil der Besucher der vorliegende Gestaltungsvorschlag eher enttäuschend sein. Drei Schwimmbahnen mit einer Wassertiefe von 1,10 Meter sind ein Witz und stellen ein Gesundheitsrisiko dar (bei Kopfsprüngen). Erfahrungswerte liegen bei mindestens 1,35 Meter Wassertiefe. Die angegebenen 24 Grad für das Schwimmerbecken wären für die Aquajogger ein Rückschritt.

    Ein Kinderplanschbecken und eine Breitrutsche sind angemessen und Standard. Warum aber Karlstadt nach 73 Jahren Schwimmbad passiven Luxus wie Sprudelliegen, einen Breitwasserfall und einen Massagepilz braucht, ist in Zeiten knapper Haushalte nicht nachvollziehbar, ebenso wie der Turm für die Badeaufsicht.

    Bei Verzicht auf passiven Luxus ist auch ein Kostenrahmen unter vier Millionen Euro möglich. Der übliche Kostendeckungsgrad von 20 bis 35 Prozent kann zum Beispiel durch den Einsatz von Kassenautomaten erhöht werden.

    Auch eine weitere moderate Anhebung der Eintrittspreise wäre angemessen. Beim größten Karlstadter Verein kostet der Familienbeitrag 187 Euro plus individuelle Abteilungsbeitrage, die Familienkarte im Schwimmbad liegt nur bei 98 Euro. Eventuell sollte auch über ein Outsourcing des Gastrobereichs nachgedacht werden, das heißt, die Stadt verkauft diesen Bereich für einen symbolischen Preis an einen Investor unter der Voraussetzung einer zeitnahen Renovierung.

    Fazit: Die weitere Detailplanung sollte auf jeden Fall das Alleinstellungsmerkmal „hohe Wassertemperaturen“ mit höchster Priorität berücksichtigen. Die Beibehaltung der jetzigen Größe des Schwimmerbeckens wäre dem kostenintensiven passiven Luxusbereichs vorzuziehen.

    Michael Maász 97753 Gambach

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