Nach nur neun Monaten habe sich die Umrüstung der Leuchtstoffröhren in der Karlstadter Tiefgarage auf die von ihm konstruierten LED-Röhren amortisiert. Klingt beeindruckend, was Robert Arnold von den Produkten seiner Firma Dea-Luxx in Karlstadt und Plauen berichtet.
58 Watt hatte jede der früheren Leuchtstoffröhren bei den dauervermieteten Stellplätzen benötigt – und das rund um die Uhr. Jetzt sind es im Sparmodus nur noch 7,5 Watt. Nähert sich ein Auto oder eine Person, so springt an der Stelle die neue LED-Röhre dank Bewegungssensor für ein Weilchen auf immer noch verträgliche 25 Watt.
Dann leuchten die neuen Röhren zudem heller als die alten. Sie haben eine längere Lebensdauer als die früheren Leuchtstoffröhren. Das ist bei LED so. Aber aufgrund der höherwertigen Vorschaltgeräte werden sie auch noch länger halten als die der meisten anderen LED-Hersteller, prophezeit Arnold. Der Dea-Luxx-Geschäftsführer lässt die Röhren nach seinen Plänen fertigen. Wie bei einer Lichterkette sitzen die LED-Chips auf einem Alusockel, der die entstehende geringe Wärme abführt.
Blendfrei Fußball spielen
Ein anderes Geschäftsfeld von Dea-Luxx ist das Ausleuchten von Fußballfeldern. Robert Arnold: „Wir bieten derzeit die auf dem Markt einzige blendfreie Sportplatzbeleuchtung.“ Die LED haben eine Lebensdauer von 80 000 Stunden, was im Schnitt 25 Einsatzjahren gleichkommt. Es müsse also keiner mehr den zwölf Meter hohen Mast erklimmen, um eine defekte Halogenlampe auszutauschen. Sollte das Vorschaltgerät ausgetauscht werden, ist das ebenfalls ohne Kletterei möglich – es hängt nur 1,50 Meter überm Boden.
Bei einem Sportplatz in Blaufelden in der Nähe von Rothenburg gab es eine Halogenbeleuchtung mit 16 000 Watt (entspricht der Leistung von acht Haarföhnen). Jetzt sind es nur noch 4800 Watt. Und die Lampen können zielgerichteter das Spielfeld erhellen. Arnold weiß, dass Sportplatzbeleuchtungen manchen Anwohnern ein Dorn im Auge sind, so beispielsweise beim Würzburger Kickers-Stadion. Mit seinem System lasse sich das Licht genau ausrichten, sodass die Nachbarn ungestört bleiben. Die einzelnen Lichtmodule sind mit jeweils 48 einzelnen LED-Leuchtkörpern bestückt.
Hohes Einsparpotenzial gibt es in der Industrie. Arnold erfindet hier das Rad nicht neu, sondern kombiniert Bekanntes neu. Das beginne bei der richtigen Platzierung: „Was nützt das schönste Licht, wenn eine große Maschine Schatten wirft, weil es falsch angebracht ist.“ Über eine sogenannte Dali-Steuerung sorgt der Karlstadter dafür, dass am jeweiligen Arbeitsplatz die richtige Lichtstärke und Abstrahlung vorhanden sind. Beispielsweise müssen die Leuchten in Fensternähe nicht so stark leuchten. Und ein jüngerer Kollege arbeitet vielleicht lieber mit etwas weniger Licht als ein älterer.
Da lassen sich bis zu zwei Drittel Strom sparen, sagt Arnold. Eine sogenannte Wago-Steuerung meldet zudem, wenn eine Leuchte kaputt ist. Mehr noch: Sie teilt mit, wo im Lager Ersatz zu finden ist und welche Hebebühne fürs Auswechseln der Leuchtkörper einzusetzen sind. „Das minimiert Arbeitsprozesse.“
Arnold betont, wie wichtig Vorschaltgeräte und eine Spannungsoptimierung sind. 2008 wurde die Netzspannung von 380 auf 400 Volt erhöht – mit Netzschwankungen plus minus zehn Prozent. Werde eine Lampe nun mit zehn Prozent mehr Spannung betrieben, so verdreifache dies den Stromverbrauch. Heller werde es dadurch nicht. Die Energie wird in Wärme umgewandelt. So sei beispielsweise bei der Beleuchtung in der Würzburger s.Oliver-Arena eine signifikant erhöhte Temperatur gemessen worden.
Neben der Energieeffizienz geht es dem 57-jährigen Karlstadter Entwickler, der zunächst Ausbildungen zum Hochbau- und Elektrotechniker durchlaufen hatte, um Lichtdesign. Er lässt LED mit gelben Lamellen fertigen, die blendfrei ein romantisch-warmes Licht abgeben und sich somit gut für Altstadtbeleuchtungen eignen. Als „Nebeneffekt“ kommen diese mit einem Bruchteil der bisher üblichen Strommenge aus.
Gold und Windkraft
Und weil Arnold selbst ein Faible für Gold hat, lässt er von seinen Mitarbeitern in Plauen Lampen oder LED-Birnen auf Kundenwunsch vergolden. In Karlstadt wird er vom Elektrotechnik-Ingenieur Harald Schade unterstützt.
Um auch umweltfreundlich Strom zu gewinnen, verwendet Arnold Photovoltaik-Module mit einer Effizienz von mehr als 20 Prozent und beschäftigt sich mit vertikalen Kleinstwindanlagen. So hat er unter der Bezeichnung „Ventus-Herba“ und „Ventus-Swing“ zwei unterschiedliche Modelle entwickelt: Eines hat die Form eines gewundenen Blatts, das andere erinnert optisch an einen Rotationslüfter. Bereits ein Lufthauch mit 3,6 Stundenkilometern lässt die Windanlagen anlaufen. Die Spitzenleistung liegt bei „Ventus-Herba“ bei 3600 Watt und bei „Ventus-Swing“ bei 300 Watt.