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FRAMMERSBACH: Loch in Straße größer: Haus unbewohnbar?

FRAMMERSBACH

Loch in Straße größer: Haus unbewohnbar?

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    Das Loch in der Gartenstraße ist am Montag noch einmal gewachsen, so dass es am Nachmittag etwa vier mal vier Meter breit war.
    Das Loch in der Gartenstraße ist am Montag noch einmal gewachsen, so dass es am Nachmittag etwa vier mal vier Meter breit war. Foto: Fotos: Björn Kohlhepp

    Das durch einen Wasserrohrbruch und Unterspülung am Samstagabend gegen 22 Uhr in der Gartenstraße in Frammersbach entstandene Loch vor dem Anwesen Hausnummer 12 ist am Montag noch größer geworden. Große Asphaltteile und weitere Teile des gepflasterten Gehsteigs brachen im Laufe des Tages in die Grube. Zu nah darf man an das am Montagnachmittag etwa vier mal vier Meter große und 1,5 Meter tiefe Loch nicht herangehen, weil der Hohlraum unter der Straße und dem Gehsteig rund fünf mal fünf Meter groß ist.

    Haus derzeit nicht bewohnbar

    Das Nachkriegswohnhaus daneben darf zur Zeit nicht bewohnt werden, die darin wohnende ältere Frau ist bei ihrer Tochter untergekommen. Wann und ob sie wieder zurück kann, ist ungewiss, da sich eine Wand auf etwa 2,50 Metern Länge um rund 15 bis 20 Zentimeter gesenkt hat und das Haus von Rissen durchzogen ist, wie ein direkter Anwohner erzählt. Akut einsturzgefährdet ist es nach einer ersten Begutachtung jedenfalls nicht, schreibt die Marktgemeinde in einer Pressemitteilung.

    Auf der anderen Straßenseite entsteht momentan ein Fertighaus, ein dort stehender Kran machte Samstagnacht für rund drei bis vier Stunden die Evakuierung der umliegenden Häuser notwendig. Der Kran musste zunächst gesichert werden, damit er nicht umkippen kann, falls unter ihm ein Teil der Straße einbricht. Zunächst war auch unklar, wie stark die Straße unterspült ist. Etwa um 1 Uhr am Sonntagfrüh, so der Anwohner, konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurück.

    Die Baustelle auf dem Grundstück gegenüber ist womöglich auch ein Grund für den Bruch der alten Eisenleitung. Denn wie der Anwohner berichtet, war am Donnerstag ein schwerer Autokran genau an der Stelle des späteren Lochs gestanden, um Fertigwände einzuheben. Ein weiterer Anwohner berichtet zudem, dass ein Passant schon am Freitag auf ein starkes Rauschen unter der Straße hingewiesen habe.

    Bundesstraße halbseitig gesperrt

    Wo genau sich das Wasser seinen Weg von der Straße hinunter zur Bundesstraße 276 gesucht hat, die am Samstagnacht teilweise auf ganzer Fahrbahnbreite überschwemmt war, ist unklar. Die B276 ist unterhalb des Lochs in der Gartenstraße ist seit Sonntag um 14.30 Uhr halbseitig gesperrt. „Wir hätten gestern den ganzen Tag Bratwurst und Bier verkaufen können“, scherzt der Anwohner, der mit weiteren Neugierigen am Rand der Grube steht und die Bauarbeiten rundherum verfolgt. Am Montag musste oberhalb und unterhalb des entstandenen Lochs die Straße aufgegraben werden, um dort einen neuen Wasseranschluss für die umliegenden Häuser zu legen.

    Wasser für Häuser abgestellt

    Die Anwohner der Gartenstraße und am Mützelsberg waren am Montag bis 15 Uhr ohne fließend Wasser, das Samstagnacht umgehend abgestellt worden war. Stattdessen war unterhalb ein 1000-Liter-Behälter für Brauchwasser aufgestellt; Trinkwasser gab es weiter oben, wo die Feuerwehr eine Leitung samt Wasserhahn, ähnlich einem Hydranten, eingesetzt hatte.

    Die Energieversorgung klemmte zudem am Montag das Gas ab, weil am Dienstag die komplette Straße rund um das Loch aufgebuddelt werden soll, um nach der genauen Ursache zu suchen und den Schaden zu beheben. Ein Bauunternehmen, das gerade anderswo in Frammersbach tätig ist, werde für die Behebung des Wasserrohrbruchs die andere Baustelle vorübergehend einstellen, teilt die Gemeinde mit. Für die Gasleitung habe keine akute Gefahr bestanden. Bevor die Straße komplett aufgebrochen wird, muss aber der noch stehende Baukran abtransportiert werden.

    Ein Anwohner erklärt, seine Mutter, die bislang im Anwesen Nummer 12 wohnte, habe zufällig mitbekommen, wie genau hinter ihr die Straße mit einem Rumms eingebrochen ist. „Das hat sich angehört wie ein Schrank, der umfällt“, habe seine Mutter gesagt. Ein fast genau in dem Moment vorbeikommendes Auto musste von einer Anwohnerin gestoppt werden. Angeblich sind auch kurz davor noch Autos über die Stelle gefahren, was angesichts des Lochs als schier unglaublich erscheint.

    Ein Frammersbacher hat um das rund vier mal vier Meter große und 1,50 Meter tiefe Loch herum auf den noch vorhandenen Straßenbelag sogenannten Kaugummiasphalt, der bei der Hitze fast flüssig ist, aufgebracht. Der soll verhindern, dass im Falle eines Regens das Wasser in das Loch fließt.

    Weiteres Stück eingebrochen

    Am Montagnachmittag musste er nachbessern, weil ein Teil des Gummiasphalthindernisses mitsamt einem großen Asphaltstück ins Loch gebrochen war. Ein Gewitter hätte am Sonntag und Montag nicht kommen dürfen, habe ein Gutachter gesagt, sonst wäre der Schaden noch größer geworden, erzählt ein Anwohner. Da die Dauer der Reparaturarbeiten noch nicht absehbar ist, bleibt die Gartenstraße bis auf Weiteres gesperrt.

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