Die Niederlassung der Lösing Filtertechnik e. K. baut neu auf einem über 6000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet „Am Heßheimer Weg II“ und zieht nach 41 Jahren von Karlstadt nach Karlburg. Einziger Wermutstropfen: Die Erweiterung von Büro und Lager bedeutet keine nennenswerte Mitarbeiter-Aufstockung, denn die Niederlassung bleibt nur Auslieferungslager für Bayern und Baden-Württemberg.
Michael Kitz, Ur-Karschter und Außendienstleiter seit sieben Jahren, stellte den Neubau im Bauausschuss vor. Vom 6111 Quadratmeter großen Eckgrundstück an Seegrubenstraße und Pfadweg werden 4244 Quadratmeter zweistöckig überbaut. Das Bürogebäude benötigt knapp 200 Quadratmeter und die Lagerhalle über 2000 Quadratmeter. Gerade für die an- und abfahrenden Lkw werden Stellplätze und Zufahrten auf rund 2000 Quadratmetern geschaffen. 2,7 Millionen Euro investiert die Firma Lösing Filtertechnik in ihren Neubau in Karlburg.
Für Nachfragen im Ausschuss sorgte die Zu- und Abfahrt über den Pfadweg, dessen Ausbaustandard nach Meinung von Stadtrat Edgar Ehrenfels für den Lkw-Begegnungsverkehr nicht ausreiche. Kitz hielt dagegen, dass zwei Lkw in der Woche anliefern und täglich ein bis zwei Lkw, meist Kleintransporter, Waren abholen. Hinzu komme der Paketdienst meist zwischen 16 und 17 Uhr. Auch Bauamtsleiter Herbert Werthmann sieht keine Probleme mit dem Pfadweg und der Einfahrtsbreite.
Traurig stimmte Stadträtin Anni Kühl-Johannes, dass auf dem Gelände, das eigentlich für Produktionsbetriebe ausgewiesen sei, keine Fertigung ist und somit auch keine weiteren Arbeitsplätze geschaffen werden. Kitz entgegnete sibyllinisch: „Man weiß nicht, was in den nächsten 20 Jahren noch alles passiert. Wenn man allerdings auf die letzten 20 Jahre Unternehmensentwicklung schaut. . .“ Die Umsatzentwicklung sei nach 2000 explodiert, stellte Kitz stolz fest.
Bauamtsleiter Herbert Werthmann meinte, die Planung passe 100-prozentig zu den Festsetzungen des Bebauungsplanes. Der Bauausschuss empfand die bauliche Gestaltung als angenehm und stimmte geschlossen zu. „Das wird ein Schmuckstück in Karlburg“, kommentierte Bürgermeister Paul Kruck die Entscheidung.
Seit 1970 residierte die Firma Willibrord Lösing Filtertechnik e. K. mit Hauptsitz in Hattingen in mehreren Gebäuden in Karlstadt, zuletzt in der beengt werdenden Bodelschwingstraße 94. Weltweit arbeiten 140 Menschen für Lösing Filtertechnik. Drei Angestellte sind es Karlstadt. Dazu kommen noch sechs Mitar-beiter im Außendienst. Kitz rechnet noch mit ein bis zwei Neueinstellungen in Karlburg. Von Karlstadt aus versorgt Michael Kitz für seine Firma als Generalvertreter weltweiter Filterhersteller den süddeutschen Raum.
Lösing hat sich 1982 mit eigener Entwicklungsabteilung und dem Separ-Filter vom reinen Großhändler verabschiedet und produziert in Hattingen eigene Techniken. Die Produktion erreichte ein solches Ausmaß, dass das Unternehmen den Fertigungsstandort bis 2009 erweiterte und nun auch in die Karlstadter Niederlassung investiert, berichtete Kitz im Bauausschuss.
Michael Kitz, geboren in Karlstadt, kam nach einer Kfz-Mechaniker-Ausbildung 1987 zu Lösing, baute ab Anfang der 1990er Jahre den Händlerbereich aus und leitet seit sieben Jahren die Karlstadter Niederlassung.