Ein vielfältiges Programm mit Vorträgen und Exkursionen bietet der Lohrer Geschichts- und Museumsverein im ersten Halbjahr 2023 an, wie der Vorsitzende Wolfgang Vorwerk mitgeteilt hat. Hier eine Übersicht:
• Dienstag, 17. Januar, 19.30 Uhr: Vortrag "Porzellan: Rohstoffe, Ursprung und Wiederentdeckung des 'weißen Goldes'"; Referent: Helmer Vogel; Porzellan, das "weiße Gold" früherer Jahrhunderte, wurde vor etwa 1500 Jahren in China erfunden und erst durch Marco Polo Ende des 13. Jahrhunderts nach Europa gebracht. Eine Veranstaltung der Vhs Lohr, Alte Turnhalle, Gärtnerstraße 2; Eintritt: fünf Euro.
• Dienstag, 31. Januar, 19.30 Uhr: Vortrag "Joseph Schloßmann – Wohltäter und Ehrenbürger der Stadt Lohr"; Referent: Wolfgang Vorwerk; Das Leben von Joseph Schloßmann, zu dessen Gedenken zuletzt der "Schloßmannblick" am 20. September 2022 auf dem Buchenberg in Sendelbach von Bürgermeister Mario Paul eingeweiht wurde, wird durch Bilder und Erläuterungen an diesem Tag nochmals nachgezeichnet. Eine Veranstaltung der Vhs Lohr und des Geschichts- und Museumsvereins Lohr, Alte Turnhalle, Eintritt frei.
• Samstag, 4. Februar, 13.30 bis 16.30 Uhr: Bodendenkmäler und archäologische Forschungen um Gemünden und in Main-Spessart, Exkursion unter Leitung von Ralf Obst vom Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz. Treffpunkt: Gemünden, Lindenwiese. Eine Veranstaltung der Vhs Gemünden in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Gemünden und Umgebung.
• Dienstag, 28. Februar, 19.30 Uhr: Das Fotobüchlein der Serry Adler aus Urspringen; Referent: Leonhard Scherg; 2014 gelangte ein Fotobüchlein in das polnische Nationalmuseum Majdanek, das ein neunjähriger Junge aus dem Städtchen Chelm 1942 am Wegesrand gefunden hatte. Bei Nachforschungen stellte sich heraus, dass dieses Büchlein Serry Adler aus Urspringen gehört hatte. Die 16-jährige Serry war zusammen mit ihren Eltern, mit 42 jüdischen Bürgern aus Urspringen und mit 852 Juden aus Unterfranken, 1942 nach Polen deportiert worden. Auf dem Todesmarsch nach Sobibor ging das Büchlein verloren. Eine Veranstaltung der Vhs und des Geschichts- und Museumsvereins Lohr, Alte Turnhalle, Eintritt frei.
• Dienstag, 7. März, 19.30 Uhr: Jährliche Mitgliederversammlung des Geschichts- und Museumsvereins (ohne Wahlen) im Gasthaus Schönbrunnen.
• Dienstag, 18. April, 19.30 Uhr: Vortrag "Warum steht in Lohr keine Burg?"; Referent: Gerrit Himmelsbach; Die Frage verblüfft, denn in den Quellen zur Geschichte der Stadt Lohr ist zweimal im 14. Jahrhundert von "der Burg zu Lohr" die Rede, in der ein Priester eine Ewige Messe lesen soll. Eine Veranstaltung der Vhs und des Geschichts- und Museumsvereins Lohr, Alte Turnhalle, Eintritt frei.
• Dienstag, 9. Mai, 19.30 Uhr: Vortrag "Der Dichter Robert Gernhardt und das Hafenlohrtal"; Referent: Stefan Krimm; Bei Lichtenau steht eine Linde, die am 21. Juni 2003 gepflanzt wurde und zusammen mit einem Gedenkstein an den Dichter Robert Gernhardt (1937 bis 2006) erinnert. Dieser kam regelmäßig ins Hafenlohrtal, wenn er in der Laube des Gasthauses Hoher Knuck ungestört vom Lärm Frankfurts arbeiten wollte. Eine Veranstaltung der Vhs, des Geschichts- und Museumsvereins und der Kulturinitiative Lohr, Alte Turnhalle, Eintritt frei.
• Donnerstag, 11. Mai, 14.15 bis 16 Uhr: Vortrag "Die Opfer der nationalsozialistischen 'Euthanasie' –Morde 1940/1941, vor allem auch der Heil- und Pflegeanstalt Lohr (heute BKH) und Werneck und aus Lohrer Familien"; Referenten: Wolfgang Vorwerk mit Franz Wolf und eventuell anderen betroffenen Lohrer Familienangehörigen; Die nationalsozialistischen "Euthanasie-Aktion" T4 in sechs Tötungsanstalten mitten in Deutschland kosteten 1940/1941 über 70.000 Kranken und Behinderten in Heilanstalten des Deutschen Reichs das Leben Sie wurden ermordet. Eine Veranstaltung des Bezirkskrankenhauses Lohr anlässlich des 111-jährigen Bestehens. Veranstaltungsort: Festsaal des Bezirkskrankenhauses. Die Veranstaltung ist öffentlich.
• Dienstag, 27. Juni, 15.30 Uhr: Führung zu jüdischen Gedenkorten im Stadtbereich von Lohr, Leitung: Wolfgang Vorwerk: In den vergangenen Jahren hat die Stadt Lohr an zahlreichen Orten durch Gedenktafeln und Gedenkorte im Stadtgebiet an die frühere Israelitische Kultusgemeinde Lohr erinnert. Eine Veranstaltung der Vhs und des Geschichts- und Museumsvereins Lohr. Anmeldung bei der Vhs Lohr erforderlich. Treffpunkt: Neues Rathaus, Teilnahme kostenlos.