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Lohr: Lohrer Jugendherberge wird endgültig geschlossen

Lohr

Lohrer Jugendherberge wird endgültig geschlossen

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    Die Lohrer Jugendherberge am Brunnenwiesenweg wird voraussichtlich nicht wieder öffnen. Der Bereich mit Gebäude und Vorplatz gehört dem Landesverband Bayern, die große Außenfläche mit Teichanlage und Mammutbaum (links) der Stadt Lohr.
    Die Lohrer Jugendherberge am Brunnenwiesenweg wird voraussichtlich nicht wieder öffnen. Der Bereich mit Gebäude und Vorplatz gehört dem Landesverband Bayern, die große Außenfläche mit Teichanlage und Mammutbaum (links) der Stadt Lohr. Foto: Thomas Josef Möhler

    Das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk hat am Freitag einstimmig die endgültige Schließung der Jugendherberge in Lohr zum Ende des Monats März beschlossen. Der Verband gibt in einer Pressemitteilung am Montag betriebswirtschaftliche Gründe dafür an. Grünen-Stadträtin Mathilde Lembach, Initiatorin einer Unterschriftenaktion für den Erhalt der Jugendherberge, zeigte sich "sehr gefrustet".

    Nach einem "Tendenzbeschluss" für die Schließung im Januar hätten Präsidium und Vorstand des Landesverbandes "zahlreiche Gespräche mit den politisch Verantwortlichen geführt, um auszuloten, ob – und wenn ja, welche – Optionen für einen Weiterbetrieb bestehen", heißt es in der Pressemitteilung. Dabei habe sich die Schließung als "unabwendbar" erwiesen. Denn die erforderliche Auslastung und die damit unmittelbar verbundene wirtschaftliche Tragfähigkeit der Lohrer Jugendherberge könne auch "durch größte Anstrengungen nicht in dem Maße erhöht werden", um das Haus bedarfsgerecht und gleichzeitig kostendeckend zu betreiben.

    In der Jugendherberge müssten sehr hohe Investitionen getätigt werden, "um die gewachsenen Ansprüche aller Gästegruppen zu erfüllen". Für die betroffenen Mitarbeiter wird laut Verband ein Sozialplan erarbeitet.

    782 Unterschriften

    Der Verband sei zwar grundsätzlich gesprächsoffen, um gemeinsam mit Politik und Verwaltungsstrukturen vor Ort Optionen für neue Betreibermodelle zu suchen. Solche Modelle dürften jedoch den Haushalt des Jugendherbergswerks nicht belasten, schreibt der Landesverband. Erste Kontakte habe es gegeben, die Ergebnisse seien "jedoch derzeit nicht absehbar, so dass der Beschluss so zu treffen war".

    Sie wisse nicht, was der Verband mit "Optionen für neue Betreibermodelle" meine, erklärte Mathilde Lembach im Gespräch mit der Redaktion. Es sei schließlich nicht Aufgabe einer Stadt, eine Jugendherberge zu betreiben. Bei allem Verständnis für betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten dürfe nicht vergessen werden, dass der Verband für die Herberge auch Bundesmittel erhalten und die Stadt Lohr ebenfalls schon viel Geld in die Einrichtung gesteckt habe.

    Mit der Schließung der Jugendherberge "bricht ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur für die Jugend in Lohr weg", bedauerte die frühere Sozialpädagogin im Lohrer Jugendzentrum. Lembach hatte mit Listen in den derzeit offenen Geschäften und einer Online-Petition in rund eineinhalb Wochen insgesamt 782 Unterschriften für den Erhalt der Lohrer Jugendherberge gesammelt.

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