Bonnland ist ein abgesiedeltes Dorf mit 120 Gebäuden, das jetzt als Ortskampfanlage auf dem Gelände der Infanterieschule Hammelburg dient. Der Ort wird gerne auch von Feuerwehren als Übungsdorf genutzt.
Am 11. und 12 November trainierten dort alle acht Lohrer Feuerwehren. Der Samstag gehörte den Stadtteilfeuerwehren. So übten Pflochsbach und Rodenbach zusammen, dann Sackenbach und Ruppertshütten, zudem Wombach mit einer Staffel der Bundeswehr-Feuerwehr sowie Halsbach und Steinbach.
Das Vorbereitungsteam um Brandmeister Bernd Brönner hatte ein anspruchsvolles Übungsszenario vorbereitet. Sieben „Statisten“ aus dem Umfeld der Feuerwehr Lohr spielten die Hausbewohner. Geschminkt wurden sie von Michaela Dürr und Johannes Seith vom BRK-Kreisverband Main-Spessart.
Es handelte sich um einen Wohnhausbrand, bei dem Personen aus dem ersten Obergeschoss über tragbare Leitern zu retten waren. Weiter mussten eine brandverletzte und eine bewusstlose Person von Atemschutzgeräteträgern im Haus aufgespürt und gerettet werden. Durch den Einsatz von Nebelmaschinen im Inneren des Hauses wurde ein starke Verrauchung simuliert. Die Übungen wurden von der Rot-Kreuz-Bereitschaft Lohr mit einem RTW (Rettungswagen) begleitet und abgesichert.
Den anrückenden Einsatzkräften wurden realistische Verhaltensweisen der „Hausbewohner“ geboten. Zum Beispiel zögerte eine Person am Fenster im ersten OG wegen Höhenangst, sich über Leitern retten zu lassen. Eine andere Darstellerin wollte aus Sorge um ihre Angehörigen zurück ins Haus laufen. Zu guter Letzt wollte auch noch ein Reporter vom imaginären „Bonnland-Boten“ Informationen von den Einsatzkräften erhalten.
Nach einer guten halben Stunde waren die gestellten Aufgaben abgearbeitet. In einer kurzen Nachbesprechung wurden aufgetretene Schwachstellen angesprochen, die dann beim zweiten Durchgang verbessert werden konnten.
Den Sonntag nutzte die Feuerwehr Lohr zum Training. Es musste eine eingeklemmte Person unter einem Fahrzeug befreit werden. Gleichzeitig wurden die Drehleiter und das Tanklöschfahrzeug alarmiert, um den Rettungsdienst bei einem häuslichen Notfall zu unterstützen. Eine Person war bei Renovierungsarbeiten im Dachgeschoss gestürzt und konnte sich nicht mehr bewegen.
Als nächste Einsatzübung war vom Löschzug das Szenario „Wohnhausbrand“ vom Vortag zu bewältigen. Die Abschlussübung bildete eine Explosion in einer Autolackiererei. Sechs Statisten und drei Übungspuppen stellten die zum Teil schwer verletzten Personen dar. Bei dieser Einsatzübung wurde der Lohrer Löschzug durch eine Staffel der der Bundeswehr-Feuerwehr verstärkt.
Das Vorbereitungsteam der Feuerwehr Lohr setzte sich zusammen aus Oliver Bernard, Thomas Heun, Aljoscha Holitzka, Sebastian Mademann, Eric Müller, Thomas Naffin, Gregor Schmidt, Kristina Wenzel und Bernd Brönner.
Die Verpflegung der rund 40-köpfigen Übungstruppe am Sonntag hatte Birgit Penz übernommen.