Bei frischen Temperaturen wartete am Dienstag der erste Badegast schon vor 9 Uhr am Eingang. Er wurde von Bürgermeister Karl Mühlbauer und Andres Fink, Meister für Bäderbetriebe, mit Sekt empfangen. Den gab es für die ersten Besucher, wahlweise mit oder ohne Orangensaft, bis die Flasche leer war.
Sichtbare Neuerungen für die junge Freibadsaison ist die Schwimminsel in Form eines Hundes im Nichtschwimmerbecken. Andreas Fink hat damit in anderen Bädern seit dem Jahr 2000 gute Erfahrungen gemacht. Sie zieht Kinder an und entlastet damit das Schwimmerbecken. Ihr spezielle Form verhindert allzu gewagte Sprünge. Zusätzlich will Fink drei bis fünfmal Nachtschwimmen bis Mitternacht anbieten. Dazu werden natürlich Lampen im Bad aufgestellt.
Dass sich die Gemeinde einen neuen Betreiber suchte, liegt nicht etwa daran, dass sie mit der Firma „Bäderservice Kahl“, die erst im vergangenen Jahr beauftragt wurde, nicht zufrieden war. „Das hat rein rechtliche Gründe; es gab eine Anzeige beim Gewerbeaufsichtsamt“, berichtet Bürgermeister Karl Mühlbauer auf Nachfrage der MAIN-POST. Der Bademeister war bei der Firma angestellt und konnte in der Hochsaison die gesetzlich geforderten Ruhezeiten nicht einhalten, auch weil er in Aschaffenburg wohnte und jeden Tag fuhr. Dieses Problem ist jetzt behoben, denn für Andreas Fink als selbstständigen Firmeninhaber gilt diese Vorschrift nicht.
„Arbeiten bis zum Umfallen“ wird er trotzdem nicht. „Nötigenfalls lasse ich mich von einem Mitarbeiter ablösen“, sagt der 43-Jährige, und außerdem bleibe er in der Hochsaison meist vor Ort. Etwa 20 Mitarbeiter hat seine 1994 gegründete Firma. In der Hochsaison kommen zusätzliche Kräfte dazu. Im Zellinger Bad gibt es drei Kassenkräfte von der Gemeinde, Andreas Fink und den Fachangestellten für Bäderbetriebe, Jan Dechert, sowie eine ganze Reihe an Aushilfen. Gelernt hat Fink im Schwimmbad Bad Windsheim, dem ersten privat betriebenen Bad in Bayern. Derzeit betreibt „Aquafun“ unter anderem das Bad in Burghaßlach. Als Besonderheit übernimmt die Firma auch kurzfristig die Betriebsführung von Bädern.
Seit Mitte März wurde im Zellinger Bad die Eröffnung vorbereitet. „Sechs Wochen braucht man einfach“, erklärt Bürgermeister Karl Mühlbauer. Große Reparaturen waren diesmal aber nicht nötig. Zu den routinemäßigen Instandsetzungen gehörten der Austausch von beschädigten Fliesen und Kacheln sowie von Steinplatten. Wasser musste natürlich auch in die Becken; das dauert mehrere Tage. Zur Eröffnung hatten die Solarabsorber das Badewasser auf 23 Grad Celsius aufgeheizt.
Vom Zellinger Bad ist Andreas Fink begeistert: „Schön angelegt und eine moderne Wasseraufbereitung – daraus lässt sich einiges machen.“ Wie viel hängt freilich auch vom Wetter ab. Die Saison soll auf jeden Fall bis 30. August und „a bissl was hintennaus gehen“.
Geöffnet ist täglich von 9 bis 19 Uhr, bei sonnigem Wetter bis 20 Uhr.