Abu Dhabi am Persischen Golf und Leipzig in Sachsen sind zwei aufstrebende Städte. Ihnen gemeinsam ist, dass die unterfränkische Firma Düker GmbH & Co. KGaA beim Wachstum hilft. Nach Abu Dhabi lieferte Düker jüngst rote gusseiserne Anschlussteile und Formstücke für die Trinkwasserversorgung am neuen Khalifa-Hafen und nach Leipzig blaue gusseiserne Abflussrohre für das neue Einkaufszentrum „Höfe am Brühl“.
Beide Großaufträge werden den Mitarbeitern in den neuesten firmeneigenen „Düker-Nachrichten“ beschrieben. So entsteht zwischen den beiden expandierenden Weltstädten Abu Dhabi und Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (siehe Info-Kasten) mit einer Industriezone und dem Khalifa–Hafen für 7,2 Milliarden US-Dollar eines der größten Industriegebiete der Welt. Langfristig sollen hier 100 000 Arbeitsplätze geschaffen werden, schreiben die „Düker-Nachrichten“.
Ihren Anteil an einer leistungsfähigen Erschließung der Fläche und der Straßen, die auch drei Flughäfen anbinden, leisten deutsche Firmen. Eine ist Düker, die für Wasserrohre mit bis zu 90 Zentimetern Durchmesser gusseiserne Formstücke, Armaturen, Abzweigestücke, Bögen, Schieber und Absperrklappen lieferte, die in 18 Kilometer neue Straßen verlegt werden.
Nach Kundenwunsch gegossen
„Diese Stücke waren Sonderanfertigungen und wurden nach Kundenwunsch in Formen gegossen, die wir verändern können“, berichtet Ursula Hereth, Leiterin der Marketingabteilung und Pressesprecherin in Karlstadt, auf Nachfrage der Main-Post.
Die Produktionsmaschinen sind modular im Baukastensystem eingerichtet und je nach Kundenbestellung veränderbar. Das Gleiche gilt für die Stärke der Beschichtung. Auf dem Seeweg verschickte Düker die Formen in den Persischen Golf.
Die Firma Düker in Karlstadt gibt sich ansonsten bedeckt und möchte keine Partnerunternehmen nennen und über das Auftragsvolumen informieren, um Konkurrenten außen vorzuhalten. Ursula Hereth verrät nur, dass es sich um einen Auftrag in sechsstelliger Höhe handelt und Düker über Partner und Vertreter in den durch Ölvorkommen reichen arabischen Staaten den Fuß in der Tür habe.
In Leipzig entsteht bis Herbst das Einkaufszentrum „Höfe am Brühl“ am Eingang in die Innenstadt. Es umfasst 45 000 Quadratmeter Handelsfläche auf drei Ebenen mit 130 Geschäften, 70 Wohnungen und 820 Parkplätzen, schreiben die „Düker-Nachrichten“. „Wir lieferten das komplette Programm an Abflussrohren, Formstücken und Verbindungen für das gesamte Gebäude für mehr als 750 000 Euro“, informierte Hereth auf Nachfrage: „Wenn man alle von uns gelieferten Rohre hintereinander legen würde, wären das etwa 20 Kilometer Rohrleitungen in verschiedenen Durchmessern von fünf bis 30 Zentimetern.“ Den Auftrag erhielt die Düker GmbH & Co. KG.aA über die am Bau beauftragte Installationsfirma, die wiederum über einen Großhändler für Abwassertechnik das Düker-Sortiment bezog.
Abu Dhabi, Arabische Emirate und Khalifa
Die Vereinigten Arabischen Emirate, kurz VAE, sind eine Föderation von sieben Emiraten im Südosten der Arabischen Halbinsel an der Küste des Persischen Golfes mit Zugang zum Golf von Oman. Sie grenzen an Saudi-Arabien und Oman. Die VAE hat 20 Freihandelszonen, die in den Fokus westlicher Unternehmen kommen.
Die Hauptstadt ist Abu Dhabi, übersetzt „Vater der Gazelle“. Abu Dhabi ist ein Emirat und zweitgrößte Stadt nach Dubai und wichtiges Industrie- und Kulturzentrum. Der Kern der Stadt mit ihren 621 000 Einwohnern liegt auf einer 70 Quadratkilometer großen Insel im Mangrovengürtel. Mit dem Festland verbunden ist sie durch drei Brücken. Die Hauptstadt und das Emirat zählen wegen des rasanten Wachstums seit 1980 zu den modernsten Städten weltweit. Die Stadtentwicklung ist bis 2030 konzipiert. „Greater Abu Dhabi City“ soll auf drei Millionen Einwohner wachsen, für die Wohnraum auf den künstlichen Inseln und auf dem Festland liegenden Küstenabschnitte mit ihrem Hinterland geschaffen werden kann.
Die Khalifa Industrial Zone Abu Dhabi (Kizad) ist eine 417 Quadratkilometer² große Industriezone, die zwischen Abu Dhabi und Dubai liegt. Zur Kizad-Infrastruktur gehören ein moderner Tiefwasserseehafen und eine multimodale Architektur. Die erste Bauphase mit einem Areal über 51 Quadratkilometer und einem Industrievolumen von 7,2 Milliarden US-Dollar soll bis Ende 2012 beendet sein. Infos: Wikipedia