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Karlstadt: Mähraupe in Schräglage: Besonderes Gerät in Karlstadt im Einsatz

Karlstadt

Mähraupe in Schräglage: Besonderes Gerät in Karlstadt im Einsatz

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    Per Funk wird die Mähraupe des Staatlichen Bauamts gesteuert, als sie die Böschung der Karlstadter Südbrücke mäht.
    Per Funk wird die Mähraupe des Staatlichen Bauamts gesteuert, als sie die Böschung der Karlstadter Südbrücke mäht. Foto: Karlheinz Haase

    Nanu, was ist denn das? Da fährt eine Raupe an der Böschung der Karlstadter Südbrücke, um dort zu mähen. Aber es sitzt niemand am Steuer. Stattdessen steht der Bediener mit einer Fernsteuerung am oberen Rand der Böschung und dirigiert von dort aus per Funk den Mähroboter. Der hat Metallraupen mit großen Spikes. So mäht er hier problemlos die schätzungsweise 45 Grad steile Böschung. Indem er diagonal fährt, kommt er besser voran, als wenn er den Hang auf direktem Weg nehmen würde.

    Mit Spikes ausgestattet sind die Ketten der Mähraupe.
    Mit Spikes ausgestattet sind die Ketten der Mähraupe. Foto: Karlheinz Haase

    So ein rund 70 000 Euro teures Gerät wiegt mehr als eine Tonne, hat eine Spurbreite von circa 1,50 Metern und schafft aufgrund seines niedrigen Schwerpunkts bis zu 60 Grad steile Hänge. Julia Sauer, im Staatlichen Bauamt verantwortlich für den Landkreis Main-Spessart, erklärt: "Die Mäharbeiten waren erforderlich, da Brückenköpfe von jeglichem Bewuchs freizuhalten sind und die Böschungen angefangen hatten, zu verbuschen."

    Ökologische Ziele werden berücksichtigt

    Erwin Scheiner, Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, sieht den Einsatz kritisch: "Es wäre besser, jetzt nicht zu mähen, denn was da noch steht, bietet Käfern, Insekten, Larven Rückzugsmöglichkeiten für den Winter. Besser wäre es, erst im April zu mähen, sofern das nicht der Verkehrssicherheit widerspricht." Er lasse in seinem Privatgarten beispielsweise zwei Drittel der Pflanzen stehen bis zum Frühjahr. 

    Julia Sauer sagt, dies werde durchaus berücksichtigt. Bei den sogenannten Straßenbegleitflächen werde zwischen Intensiv- und Extensivbereichen unterschieden. "Die Intensivbereiche sind die, die der Straße unmittelbar dienen", erläutert sie. "Dazu gehören beispielsweise Bankette, Gräben oder Mulden, Sichtflächen, Trennstreifen, Bereiche an Brückenwiderlagern, die aus Gründen der Verkehrssicherheit oder der Entwässerung regelmäßiger und häufiger zu pflegen sind." Bei den  Extensivflächen dagegen "können die landschafts-ökologischen Ziele in den Vordergrund gerückt werden". Diese Flächen würden mit dem Ziel gepflegt, "die Biodiversität zu erhöhen und den Biotopverbund zu stärken". Sie versichert: "Bestimmte Flächen werden also bewusst dieses Jahr nicht gemäht."

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