Über 60 fleißige Helfer waren in den Retzstadter Weinbergen im Einsatz um die sogenannten RAK-Dispenser auszuhängen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ziel der Aktion ist die umwelt- und nützlingschonende Bekämpfung der Larven des Traubenwicklers, auch Sauerwurm genannt.
Am Anfang des Arbeitseinsatzes standen eine Information und Belehrung der großen und kleinen Helfer, da dies wie eine Pflanzenschutzmaßnahme anzusehen ist. Hier wurde erläutert, dass zum Gelingen der Aktion ein RAK-Dispenser auf einer Fläche von etwa 22 Quadratmetern aufgehängt werden muss. Bei unterschiedlichen Zeilenbreiten und Stockabständen wird nach einem bewährten Aushangsystem vorgegangen.
Laut Rebschutzwart Elmar Nun verströmen die ausgebrachten RAK-Ampullen die Pheromone (=Duftstoffe) der weiblichen Traubenwickler in den gesamten Weinbergen. Die männlichen Falter, die normalerweise der Duftspur folgen und so zu den Weibchen gelangen, werden durch die Riesenduftwolke regelrecht verwirrt, sodass eine Begattung ausbleibt. Die Folge ist, dass keine befruchteten Eier abgelegt werden und ein möglicher Fraßschaden verhindert wird.
Da diese Maßnahme nur flächendeckend angewendet werden kann, war es notwendig, alle Winzer für dieses Projekt zu gewinnen und unter einen Hut zu bekommen. Durch einen Zuschuss vom Land Bayern konnten die RAK-Kosten zwar gesenkt werden, liegen aber noch etwas höher als die einer konventionellen Behandlung. Der große Vorteil ist jedoch in der Anwender- und Nützlingschonung zu sehen, so Rebschutzwart Nun weiter.
Bei der Brotzeit zum Abschluss lobte der Weinbauvereinsvorsitzende Reinhold Full alle Helfer und die Winzer für die Durchführung einer solchen Gemeinschaftsaktion.