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STEINFELD: Märchenhaftes Dorfgeschehen

STEINFELD

Märchenhaftes Dorfgeschehen

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    Im Mondschein: Die Schornsteinfeger aus Mary Poppins' tanzen auf den Dächern Londons.
    Im Mondschein: Die Schornsteinfeger aus Mary Poppins' tanzen auf den Dächern Londons. Foto: Fotos (2): Eva Amend

    „Der bestaussehende Elferrat der Republik“ führte am Samstagabend in der Steinfelder Mehrzweckhalle rund 350 Zuschauer durch die kurzweilige erste Faschingssitzung. Mit viel Witz, flotten Tänzen und aufwändigen Bühnenbildern startete der Faschingsclub Steinfeld in die lustigste aller Jahreszeit.

    Bedauerlicherweise wurden gleich zu Beginn der fünfstündigen Veranstaltung erste Beschwerden eingereicht. „Da wählste dich selber zum Vorstand und es is kenn rode Debbich da“, bemängelte der neue Vorsitzende des Faschingsvereins, Stefan Loschert. Natürlich hatte er vorgesorgt und rollte prompt seinen eigenen Teppich aus. Als dann auch die Prominenz zufrieden war, ging sie los, die märchenhafte Reise in ferne Länder und die Steinfelder Dorfgeschichte.

    Beim Kaffeeklatsch der Tratschtanten Bianca und Verena bekamen die Männer so richtig ihr Fett weg. Auch Eva Seufert thematisierte das angeblich so starke Geschlecht. Sie habe sich jetzt auch endlich einen Mann zugelegt – auf der Kleintierschau in Duttenbrunn.

    Mehrstimmig wurde es bei den „intelligenten, gut aussehenden Sängern“ von Quattrofonia. Die mussten sich vor den Mitgliedern des örtlichen Gesangvereins verstecken, der dringend neue Mitglieder sucht. Lieber gründen die vier Goldkehlen ihren eigenen Verein. „Mir sän doch zu viert. Do sän mir 1. Vürstond, 2. Vürstond, Schriftführer un Kassier.“

    Für Furore sorgte der Auftritt von „El Fantastico“. Vier Jahre lang gab der Magier seine Tricks zum Besten. Nun platze sein Konto aus allen Nähten, weshalb er sich entschied, aus dem Zaubereigeschäft auszusteigen. Monatelang habe er sich auf seine Abschiedstournee vorbereitet und in Anwesenheit seiner Bodyguards beeindruckte er das Publikum ein letztes Mal mit einer spektakulären Show.

    Ein kleines Highlight war außerdem die Märchenhochzeit von Prinz Lolli vom Fleischwurschtring und Prinzessin Magnolia I., in deren Rahmen auch das erste Steinfelder Bürgermeisterkandidaten-Casting abgehalten wurde. Die vorgeschlagenen Kandidaten: Lucia Stamm und Andreas Handel. Von der kompetenten Jury bewertet und per Applausometer ermittelt ging Handel als Gewinner hervor. Sicher wegen seines inspirierenden Wahlprogramms: Installation eines Flugsaurierraketenabwehrsystems sowie Bau verschiedener Kreisverkehre im Ort. „Denn Handel steht für Wandel“.

    Die Dorfchronik verlas der böse Wolf, der sich im Schlafanzug der Großmutter behäbig auf die Bühne schleppte. „Bei uns im Dorf passiere Sache, da könnt mer echt e Märche draus mache“, behauptete er. So habe Stefan Loschert (ja genau, der Vorsitzende des Faschingsvereins, nebenberuflich Metzger) auf dem Hänger seines Bulldogs einen Rasenmäher transportieren wollen, der auf halber Strecke den Abgang machte und mit rasender Geschwindigkeit durchs Dorf sauste. Auch über Insiderwissen der 1200-Jahr-Feier verfügte der böse Wolf. Das Festkomitee habe geplant, überall Sonnenblumen zu dekorieren, doch die Pflanzen wollten nicht blühen. Als die Zeit schließlich knapp wurde, kam Lucia Stamm die vermeintlich rettende Idee. Alle Blumen wurden auf ihren Ratschlag unter künstliches Licht verlagert und siehe da – jede einzelne Pflanze ging ein.

    Zwischen Sketchen und Bütt war der närrische Abend gespickt von fetzigen Gardetänzen. Begleitet von professionellen Licht- und Soundeffekten wurden die Showtänze zu mitreißenden Geschichten: Teeniegarde und Männerballett holten das Publikum ab auf eine Reise in den Orient. Bei einer Exkursion in den Sherwood Forrest trafen die Zuschauer auf die schöne Lady Marian und ihre Ritter in Strumpfhosen. Weiterhin wurden die Gäste Zeuge der spektakulären Rettung Dornröschens. Abschließend ging es ins Amerika der Apachen, wo skrupellose Cowboys die Indianer aus ihren Dörfern vertrieben. Wozu die Cowboys die Fläche benötigen? Natürlich zum Bau eines Kreisverkehrs.

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