Die Redaktionen von Main-Post und Main-Echo arbeiten künftig bei der Termin- und Standardberichterstattung in und um Lohr eng zusammen. Für die Main-Post-Leser bedeutet das ein breiteres Angebot, der journalistische Wettbewerb bleibt erhalten.
Die Redaktionen von Main-Echo und Main-Post stehen seit jeher in gesundem Wettbewerb um Leser. Während das Main-Echo im Aschaffenburger Raum die dominierende Zeitung ist, ist die Main-Post der „Platzhirsch“ in und um Würzburg. Seit 8. November kooperieren die beiden Verlage erstmals redaktionell, und zwar dort, wo das Verbreitungsgebiet der beiden Verlage direkt aufeinandertrifft: im Landkreis Main-Spessart, genauer gesagt: in und um Lohr. Dort hat die Lokalausgabe des Main-Echo eine Auflage von etwa 5350 Exemplaren, die Ausgabe der Main-Post rund 1200. Wie die Kooperation aussieht, warum sie sinnvoll ist und wie die Leser der Main-Post davon profitieren sollen, erklären wir in den folgenden Fragen und Antworten.
Frage: Wie genau sieht die Kooperation aus?
Antwort:
Das Main-Echo stellt der Main-Post fertig bearbeitete Inhalte zur lokalen Routineberichterstattung und zu Standardterminen (siehe nächste Frage) in und um Lohr zur Verfügung. Dafür bezahlt die Main-Post das Main-Echo. Die Main-Post schickt künftig keine eigenen Mitarbeiter zu diesen Terminen. Beide Redaktionen können die Beiträge zur gleichen Zeit veröffentlichen – und zwar in der Zeitung genauso wie im Internet. Die Kooperation findet in folgenden Orten inklusive der jeweiligen Stadt- und Ortsteile statt: Lohr, Rechtenbach, Neuhütten, Wiesthal, Frammersbach, Partenstein, Neuendorf und Neustadt. Steinfeld ist von der Kooperation ausgenommen, weil dort die Main-Post tiefer verwurzelt ist. In allen Orten bleibt es die unabhängige Entscheidung der Main-Post-Redaktion, welche Inhalte veröffentlicht werden.
Was heißt „lokale Routineberichterstattung und Standardtermine“?
Vereinsberichte, Konzerte, Scheckübergaben, Ehrungen, Sommerfeste, Kommunionfeiern, Geburtstage etc. – das sind klassische Inhalte, über die sich Leser in der Lokalzeitung wiederfinden sollen und in denen kritische Berichterstattung, also auch journalistische Recherche und Kompetenz, nur in den allerseltensten Fällen notwendig ist. Im Kern geht es bei der Kooperation um diese Inhalte. Auch bei der Berichterstattung aus Gemeinderats- und Stadtratssitzungen greift die Kooperation. Solange dort laut Tagesordnung keine außergewöhnlichen oder kritischen Themen anstehen, wird künftig die Main-Post nicht mehr mit einem eigenen Mitarbeiter vertreten sein. Die Main-Post ist selbstverständlich jederzeit frei, doch einen eigenen Mitarbeiter zu schicken, um beispielsweise eigene Schwerpunkte zu setzen. Alle Bürgermeister wurden vorab von der Kooperation informiert.
Werden die betroffenen Ausgaben durch die Kooperation inhaltlich nicht austauschbarer?
Nein, das möchten beide Seiten so weit wie möglich verhindern. Die publizistische Vielfalt soll erhalten bleiben. Lediglich die Standard- und Terminberichterstattung wird weitgehend gleich sein. Nach einem internen Vergleich wurde festgestellt, dass rund 80 Prozent dieser Standardberichterstattung in den betroffenen Titeln und Ausgaben heute schon inhaltlich deckungsgleich sind. Für die Lohrer Ausgabe der Main-Post werden weiterhin eigene Geschichten recherchiert und erstellt, über die sich die Blätter differenzieren können und sollen. Zu exklusiven und journalistisch aufwändigen Recherchen ist in der Kooperation vereinbart, dass die Main-Post solche Beiträge des Main-Echo erst einen Tag später komplett veröffentlichen darf – und dann mit einem transparenten Hinweis, dass es sich um einen Beitrag aus dem Main-Echo handelt. Da dies zusätzlich zu den eigenen Main-Post-Geschichten möglich ist, profitieren die Leser von dieser Vereinbarung. So übrigens auch von der Kooperation bei den Standards: Das Main-Echo ist in Lohr und Umgebung traditionell breiter aufgestellt als die Main-Post. Das Angebot, aus dem unsere Redaktion auswählen kann, wird daher künftig größer sein. Übrigens: Meinungsbeiträge sind von der Kooperation ausgenommen, weil sie das Herzstück einer Redaktion sind und Meinungsvielfalt mit das höchste Gut der Gesellschaft ist.
Warum wird die Redaktionsgemeinschaft überhaupt eingeführt?
Die wirtschaftliche Lage im Zeitungsmarkt wird speziell durch Rückgänge im Werbemarkt und bei der Auflagenzahl zusehends schwieriger. Mit der Redaktionsgemeinschaft und dem Bezug von Standard- und Terminberichterstattung aus dem Raum Lohr wollen wir Kosten senken und die Wirtschaftlichkeit erhöhen.
Verliert durch die Kooperation irgendjemand seinen Job?
Nein. Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen – übrigens auch in keiner anderen Redaktion der Main-Post. Und auch die freiberuflichen Mitarbeiter, die für unsere Redaktion im Einsatz sind, haben weiter reichlich zu tun: Sie können für die Main-Post in Lohr Beiträge jenseits von Standards schreiben, sie können exklusiv für unsere anderen drei Main-Spessart-Redaktionen in Karlstadt, Gemünden und Marktheidenfeld arbeiten, und sie können auch für das Main-Echo in Lohr tätig sein.
Gibt es noch Ansprechpartner der Main-Post in Lohr?
Ja. Die Redaktion in der Hauptstraße 44-46 bleibt bestehen. Sie erreichen uns unter Tel. (09352) 8718-14 oder -19, E-Mail: redaktion.main- spessart@mainpost.de.
An wen schicke ich künftig meine Presseinformationen oder auch Terminankündigungen oder auch Themenideen?
• Für Texte und Bilder, die Sie der Main-Post zur Veröffentlichung schicken wollen, nutzen Sie bitte künftig das Portal des Main-Echo. • Terminankündigungen schicken Sie bitte weiterhin an folgende E-Mail-Adresse: redaktion.main-spessart@mainpost.de. Das ist notwendig, da die technischen Abläufe für Termine völlig unterschiedlich und daher nicht Teil der Kooperation sind. • Hinweise an die Redaktion, beispielsweise auf mögliche „heiße“ Geschichten, Missstände in Ihrer Gemeinde oder Vorschläge für Artikel schicken Sie bitte ebenfalls per E-Mail an redaktion.main-spessart@mainpost.de. • Auch Leserbriefe sind nicht Teil der Vereinbarung. Wenn Sie also einen Leserbrief in der Main-Post veröffentlichen wollen, schicken Sie ihn bitte per E-Mail an redaktion.main-spessart@mainpost.de.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich weitere Fragen zur Zusammenarbeit zwischen Main-Post und Main-Echo habe?
Joachim Spies ist Redaktionsleiter für die Main-Post im Landkreis Main-Spessart. Sie erreichen ihn telefonisch unter (09391) 9825-37 oder per E-Mail: joachim.spies@mainpost.de.